Der EUR/USD-Wechselkurs ist im Moment sehr einfach zu handhaben: Man muss nur etwas abwarten. Irgendwann kehrt der Wechselkurs immer zu 1,0850 zurück. Vorgestern hat sich diese Regel wieder einmal bestätigt. Nachdem der Wechselkurs zuletzt bei knapp 1,0950 gehandelt wurde, kehrte er auf dieses scheinbar attraktive Niveau zurück, so Commerzbank-Devisenstratege Ulrich Leuchtmann.
EUR/USD könnte noch unter 1,0850 fallen
"Ein solcher Random Walk hat einen (stochastischen) Trend, was wiederum bedeutet, dass EUR/USD Mitte November 2023 die Marke von 1,0850 überschritten hat. Seitdem sollte die Wahrscheinlichkeit, diese Marke wieder zu sehen, gesunken sein. Dies scheint jedoch nicht der Fall zu sein. Wir sehen weiterhin 1,0850. Kurz gesagt: Die obige Entwicklung scheint nicht zufällig zu sein."
"Allerdings besteht bei einer solchen Analyse die Gefahr, dass wir Muster oder Regelmäßigkeiten zu rein zufälligen Phänomenen uminterpretieren. Ganze Legionen von 'technischen Analysten' leben von solchen optischen Täuschungen. Und EUR/USD hat die Marke von 1,0850 nicht oft genug durchbrochen, um uns einigermaßen verlässliche Informationen über die Veränderung der Wahrscheinlichkeit im Laufe der Zeit zu geben".
"Es ist gefährlich, das Risiko nachhaltiger Wechselkursbewegungen zu unterschätzen. Wenn EUR/USD morgen weiter fällt und sich weiter von 1,0850 entfernt, gibt es keinen Grund anzunehmen, dass dies irgendwann in der Zukunft korrigiert wird. Wechselkurse kommen nicht zurück. Zumindest nicht mit einer höheren Wahrscheinlichkeit, als dass sie sich weiter in dieselbe Richtung bewegen.
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