von Marco Oehrl
Die Idee hinter dem XRP
Ripple erkannte frühzeitig, dass der bisherige Zahlungsverkehr über Ländergrenzen hinweg in der Realität recht mühselig ist. Ein Grund ist unter anderem, dass es viele Parteien gibt, die daran verdienen wollen. Angefangen bei den Geschäftsbanken über Liquiditätsprovider bis hin zu Hedgefonds.
Damit werden Überweisungen ins Ausland nicht nur teuer, sie dauern zudem auch mehrere Tage. In einer Zeit, in der man Filme in Realtime von einem Server am anderen Ende der Welt streamen kann, eine absolut unverständliche Prozedur. Für Ripple jedoch die perfekte Möglichkeit, eine Revolution loszutreten. Der erste Stein, der eine Lawine ins Rollen brachte, wurde schon vor langem losgetreten. Deshalb kämpfen die Oldschool Zahlungsdienstleister bereits ums nackte Überleben, damit sie nicht vollständig begraben werden.
Zahlungsdienstleister kooperieren mit Fintechs
In Deutschland und auch International, haben die Banken und Versicherer den Kampf gegen die Fintech-Unternehmen aufgegeben. Der Grund liegt auf der Hand, man hat die Entwicklung in der Finanzbranche bezüglich neuer Technologien schlichtweg verschlafen. Laut einer PwC-Umfrage geben dies 88% der Finanzdienstleister zu, was die Ohnmacht der Branche zum Ausdruck bringt. Man war zu sehr auf dubiose Spekulationsgeschäfte fokussiert. Geschäften, die sich in den Augen eines jeden Normalsterblichen als irrational darstellen, um es mal vorsichtig auszudrücken.
Aber was ist die Lösung für diese verzwickte Lage? Es gibt für die Finanzdienstleister eigentlich nur noch zwei Wege. Entweder mit wehenden Fahnen untergehen, oder Partnerschaften mit den Fintechs eingehen. Da die weltweiten Finanzdienstleister dann aber doch nicht so töricht sind, wie es deren Spekulationen vermuten lassen dürften, sind mittlerweile 45% von ihnen diesen schweren Weg gegangen. Man verbündet sich mit dem Feind, um seinen Platz am Trog nicht zu verlieren. Wie stark dieser Trend ist, lässt sich daran ablesen, dass im Vorjahr der Anteil der Kooperationen nur bei 32 % lag.
Infiltration des Bankwesens
Studien zeigen, dass in den letzten Jahren Milliarden von Dollar in Finanz-Startups gesteckt wurden. Allein 2016 flossen knapp 500 Millionen Dollar in Startups, die sich mit Blockchain Technologien beschäftigen und auch Ripple Labs sammelte die eine oder andere Millionen ein, aber dazu später mehr. Ripple selbst ist mit seiner Technologie gut aufgestellt und so hat RippleNet leichtes Spiel, die Hilflosigkeit der Finanzdienstleister zu nutzen, um reihenweise namhafte Mitglieder werben zu können.
An der Stelle werfen die XRP-Skeptiker immer in den Raum, dass gerade bei den Banken die zum Kundenkreis von Ripple gehören, fast ausschließlich xCurrent zum Einsatz kommt und dieses Produkt mit dem XRP rein gar nichts zu tun hat. Das ist so auch richtig, aber der Grund dafür ist auch, dass es sich bei xCurrent um das ausgereifteste Produkt handelt, welches bereits in einer Enterprise Version vorliegt. xCurrent ermöglicht zwar schnelle und kostengünstige Überweisungen zwischen Banken, aber nur in einer Währung. Das bedeutet, dass die Währung des Absenders mit der des Empfänger identisch sein muss.
Verlaufen die Tests mit xRapid jedoch weiter gut, so werden auch die Banken ihren Kunden einen noch umfangreicheren Service anbieten wollen und dann gesellt sich zum schon implementierten xCurrent noch xRapid hinzu, so dass der XRP selbst im Bankensektor seine Anwendung findet.
Einige Regierungen beharren darauf sich dieser Entwicklung verweigern zu wollen, aber der Trend ist ganz deutlich. Die Blockchain Technologie ist im Bankensystem längst angekommen. Und wie die Geschichte uns schon mehrfach lehrte, so wird den Banken keiner verbieten, ihre Geschäfte so zu erledigen, wie diese es für richtig halten. Sollte im Zweifelsfall einmal etwas schief gehen, dann ist auch dies kein Untergang, die Politik hilft gern mit Steuergeldern...
Gier frisst Hirn
Das spanische Geldinstitut Santander gab eine Studie zur Blockchain-Technologie in Auftrag. Das Ergebnis war verblüffend. Mittels der neuen Technologie lassen sich weltweit im Zahlungsverkehr 18 Milliarden Dollar einsparen. Santander kaufte sich in Ripple Labs mit Millionen ein und ist nun auch RippleNet-Mitglied. Dieser, ich nenne es jetzt einmal Einsparwahn, scheint die Branche aber auch ein Stück weit blind zu machen. Denn das, was jetzt eingespart werden soll, ist doch aber genau das, womit man früher Geld verdient hat...
Somit geht es der alteingesessenen Finanzbranche nur darum, den eigenen Fortbestand zu sichern. Finanzielle Einbußen dürfte es aber trotzdem geben, denn der Kuchen der weltweiten Finanztransaktionen bleibt abgesehen vom üblichen Wachstum derselbe, während die Anzahl der Mäuler die gestopft werden wollen, mit den neuen Fintech-Kooperationspartnern größer geworden ist.
Ripple steigt in den Onlinehandel ein
Der Markt, den Ripple aufmischen will, ist recht üppig. Allein in Deutschland gab es im Jahr 2015 und 2016 Kreditkarten-Transaktionen mit einem Volumen von 1,0776 Billionen Euro. Eine an und für sich recht ordentliche Hausnummer, aber die Kreditkartenzahlungen machen im bargeldlosen Zahlungsverkehr Deutschlands lediglich 5% aus. Und mit Blick auf die Zukunft geht es Ripple auch nicht nur um den grenzübergreifenden Zahlungsverkehr. Dieser ist lediglich der Einstieg in die Welt der Finanztransaktionen und dient der Etablierungen des Ripple-Systems. Das kontinuierliche Umsatzwachstum der Onlineshops ist es, welches Begehrlichkeiten weckt und das auf beiden Seiten.
Warum der Onlinehandel Ripple braucht
Nun könnte man denken: "Ok, direktes bezahlen im Internet ist doch auch mit Paypal möglich. Also voll der Quatsch, Ripple braucht kein Mensch."
Aus der Sicht der Verbraucher mag das durchaus stimmen. Aber aus Sicht des Onlinehändlers sieht die Sache ganz anders aus. Die unterschiedlichen zur Verfügung gestellten Zahlungsarten sind für den Onlinehändler mit verschiedenen Kosten verbunden, die der Endkunde so nicht zu sehen bekommt. Für die Bezahlung mit einer Kreditkarte muss der Onlinehändler im Schnitt 0,3% des Umsatzes an Gebühren aufwenden. Bei Paypal sind es schlappe 1,5% + 0,35 Cent je Transaktion. Bei Paydirekt fallen 1%-1,6% an.
Und nun kommt Ripple ins Spiel und macht den Onlinehändlern ein unmoralisches Angebot. Transaktionskosten? Nein, die gibt es bei uns nicht. Es werden lediglich mindestens 0,00001 XRP für eine Transaktion fällig. Aber dabei handelt es sich nur um einen Spamschutz. Dieser fällt zwar höher aus als von vielen anfänglich vermutet, wird aber dennoch für Onlinehändler immer noch besser sein als alles was sie bisher an Zahlungsmöglichkeiten im Programm haben.
Die Macht des Onlinehandels
Das Onlinehändler zum Teil sehr wählerisch sind was die Bezahlmethoden anbetrifft, ist am Beispiel von Amazon zu sehen. Amazon ist ein wahrer Riese im Onlinegeschäft. In Deutschland werden 20% des Onlinehandels über Amazon abgewickelt.
Im Jahr 2017 kam Amazon weltweit auf einen Umsatz von 177,87 Mrd. Dollar. Gehen wir nun von der kostengünstigsten Bezahlvariante mit Kreditkarte aus (0,3%), so hätte Amazon 2017 einige 100 Mio. Dollar an Transaktionskosten sparen könne, wenn es Ripple als Zahlungsart gegeben hätte.
Das ist übrigens auch der Grund, warum Amazon Paypal und Paydirekt nicht ins Haus kommen. Die Gebühren sind einfach zu hoch und als größter Onlineversandhänder hat man es einfach nicht nötig diese erhöhten Gebühren in Kauf zu nehmen, um damit um die Gunst der Paypal Kunden zu buhlen. Bei vielen kleineren Onlinehändlern, wo es quasi auf jeden einzelnen Kunden ankommt, sieht es da schon wieder ganz anders aus.
Will Ripple im Onlinehandel Fuß fassen, so wären ein sehenswerter Kundenstamm und unschlagbare Konditionen eine Garantie auf Erfolg. Bei der aktuellen Entwicklung stehen die Chancen gut beides umsetzen zu können.
Mit Ripple seine Einkäufe bezahlen?
"Ist das für den Endkunden nicht zu umständlich, bezahlen mit Ripple? Diese Kryptocoins gibt’s doch nur auf illegalen Börsen!"
So mögen viele denken, die mit Blockchain und speziell Ripple nicht vertraut sind. Das Ripple xRapid System ist jedoch so ausgeklügelt, dass der XRP lediglich im Hintergrund als ein Liquiditäts-Jetstream genutzt wird. Der Käufer bekommt davon gar nichts mit. Er schickt den Zahlbetrag in der ihm zur Verfügung stehenden Währung los. Dieser wird in Echtzeit in Ripple-XRP umgewandelt, reist knapp 4 Sekunden auf dem Liquiditäts-Jetstream an jeden Ort auf der Welt, wird in Echtzeit in die gewünschte Währung des Empfänger umgerechnet und fertig.
Für dieses Kunststück fehlt nur noch ein Puzzleteil. Das Front-End für den normalen Verbraucher, in dem er eingibt was er bezahlen will und welches dann auf sein Bankkonto zugreift. Wobei dieses Puzzleteil nicht wirklich fehlt, es wurde nur noch nicht implementiert…
Die SBI Holding, ein japanischer Finanzdienstleister, der 2016 der Ripple Labs ebenfalls Kapital im Austausch gegen Firmenanteile zur Verfügung stellte, veröffentlichte am 2. März eine Pressemitteilung. Die SBI Holdings hat 40% von CoolBitX übernommen. CoolBitX wiederum hat sich auf die Produktion von CoolWallets spezialisiert. Geräte auf denen man seine Kryptowährungen speichert. Und was will SBI damit? SBI Holdings und 60 Banken testen, ob die Geräte reibungslos mit der Ripple Technologie zusammenarbeiten. Sollte dies funktionieren, wird das Bezahlen mit XRP nicht nur online schneller Realität als gedacht.
Dieses Beispiel zeigt wieder ganz deutlich, dass Ripple Labs seine Anteile nicht nur einfach so verkauft hat um an Geld zu kommen. Viel wichtiger als das Geld sind die strategischen Partner.
An der Stelle geht der Ripple CEO Brad Garlinghouse sogar noch einen Schritt weiter. Ripple selbst kauft sich mittlerweile gezielt in Startups ein, welche xRapid und somit den XRP zum Einsatz bringen. Bestes Beispiel ist in diesem Zusammenhang die Firma Omni, die einen Online Marktplatz betreibt, über den es möglich ist von anderen Usern Dinge zu mieten. Ripple übernahm Firmenanteile für 25 Mio. Dollar und nun wird xRapid als Zahlungsmethode bei Omni integriert.
Die Konkurrenz schläft nicht
Wie wir bereits erfahren haben waren Amazon die hohen Gebühren schon immer ein Dorn im Auge und man entwickelte das hauseigene Bezahlangebot Amazon Pay. Apple Pay sitzt in den Startlöchern um nach Deutschland einzufallen und wie soll es auch anders sein, Facebook schmiedet im stillen Kämmerlein ebenfalls Pläne. Und dann wäre da noch Alphabet Inc, eine Holding, die schon vor Jahren ihre europäische Bankenlizenz erwarb, was für Ripple das Sprungbrett zum Erfolg sein dürfte.
Sie kennen Alphabet Inc. nicht?
Ich glaube doch, denn die Alphabet Inc. entstand im Rahmen der Google LLC Umstrukturierung. Die beiden Google Gründer Larry Page und Sergey Brin führen diese neue Dachgesellschaft, während Google LLC nur noch als Tochterunternehmen existiert.
Eine Entwicklung, die ganz klar zeigt, dass sich die beiden zu höherem berufen fühlen, als "nur" die Suchmaschine No. 1 auf die Beine gestellt zu haben. Das Firmengeflecht basiert nun auf Sparten wie Biotechnologie, Gentechnik, Sicherheitstechnologie, Künstliche Intelligenz, Verkehrsmanagement, Autonomen Fahrzeugen und vielem mehr.
Google Ventures ist ebenfalls ein Bestandteil des Firmenkonstrukt. Dieser Alphabet Inc. Unternehmensteil stellt anderen Unternehmen Risikokapital zur Verfügung. Dafür kommen vor allem Startups in Frage, die im Falle eines Erfolgs durch die Decke gehen. Das Gesamtkapital von Google Ventures liegt bei 2,4 Mrd. USD, so dass die Kriegskasse gut gefüllt. Aus dieser durfte sich auch Ripple Labs bedienen.
Die letzte Ripple Labs Finanzierungsrunde fand 2016 statt. Hier wurden noch einmal 55 Mio. Dollar eingenommen (insgesamt 93 Mio. Dollar), damit das Unternehmen global weiter wachsen kann. Denn für die Akquise großer Kunden braucht man nun einmal nicht nur eine gute Idee/Technologie, sondern man muss auch die entsprechenden Ressourcen vorweisen können. Das Ziel war aber auch, strategisch wichtige Partner an Bord zu holen. Einer dieser Partner war die zur Alphabet Inc. gehörende Google Venture.
Google und Ripple am Ruder der Welt
Google kam es an der Stelle aber nicht nur darauf an mit einer Beteiligung Geld verdienen zu können. Die Strategen von Google wollen natürlich auch bezüglich der Technologie einen Fuß in der Tür bei Ripple haben. Denn es winkt eine klassische Win-Win Situation. Google selbst kann und wird Kunde bei Ripple werden. Man hält ohnehin Firmenanteile und der eigene Bezahldienst wird von dieser Technologie profitieren. Android Pay und Google Wallet sind zwei von Google ins Leben gerufene Finanzdienstleistungen. Letztere erlaubt es seit 2015 den Usern innerhalb der USA Geld versenden zu können. Seit Anfang 2018 werden beide Dienste unter der Bezeichnung Google Pay vermarktet.
Google ebnet Ripple den Weg
Erst in dieser Woche verkündete Google, Werbung im Zusammenhang mit hochspekulativen Finanzprodukten wie Binären Optionen und Kryptowährungen zu verbieten, welche keiner Regulierung unterliegen. Im gleichen Atemzug gab Brad Garlinghouse bekannt, dass man Regulierungen begrüßt, da man ohnehin mit den Regulierungsbehörden zusammenarbeitet. Damit hat Google dafür gesorgt, dass die Bekanntheit von Ripple schneller und ganz ohne den Einfluss störender / konkurrierender Elemente vorankommt.
Wir erinnern uns, Google Labs wurde auch durch die Santander Innoventures finanziert und es ist noch gar nicht so lange her, dass Ripple uns lauthals wissen ließ, dass die Santander nun ebenfalls zum Kundenstamm gehört. Über Google Pay und der vorhandenen europäischen Bankenlizenz wird Ripple auf die europäischen Onlinehändler zugehen, wenn die Zeit dafür gekommen ist. Aktuell ist Ripple für diesen Schritt noch nicht bereit, weil die systemrelevanten Parameter dies noch nicht hergeben.
Wovon werden die Ripple Mitarbeiter bezahlt?
Oftmals liest man, dass sich Ripple ausschließlich aus der Wertsteigerung des XRP finanziert. Aber das ist nur die halbe Wahrheit. Ripple entwickelt auch erfolgreich Software und vertreibt diese u.a. an Banken. Damit sind zum Beispiel globale Analysen des Finanzsektors möglich. Der CEO Brad Garlinghouse sagte gegenüber CNBC, dass einige Banken Millionen von Dollar für diese Software bezahlen. D.h. Ripple wird keinesfalls vor die Hunde gehen, nur weil es im XRP gerade mal schlecht läuft.
Wieviel XRP sind im Umlauf?
Es gibt auch den einen oder anderen Verschwörungstheoretiker der sagt: "Ripple hat die Welt betrogen, da die ursprünglich für die Öffentlichkeit gedachten 55 Mrd. XRP am Markt überhaupt nicht vorhanden sind."
Es stimmt, die 55 Mrd. XRP sind wirklich nicht vollständig am Markt angekommen. Der Grund warum diese noch nicht im Umlauf sind, ist ganz einfach. Das Unternehmen verhindert damit eine Überflutung des Marktes. Angebot und Nachfrage bestimmen den Preis und ja, damit wird dann auch zugleich der Kurs aktiv kontrolliert. Dies zeigen auch ganz klar die aktuellen Daten.
Verfügbare XRP am Markt
4. Februar: 39.094.802.192
25. Februar: 39.091.956.706
4. März: 39.091.716.516
XRP im Bestand von Ripple
4. Februar: 6.997.820.324
25. Februar: 7.000.563.553
4. März: 7.100.780.706
Ripple beeinflusst den XRP Kurs
In dieser Zeit wurde der XRP Bestand am Markt nicht wie üblich größer. Er wurde kleiner und da der Bestand bei Ripple selbst zulegte ist es ganz offensichtlich, dass Ripple hier aktiv in den Markt eingegriffen hat um den Kurs des XRP zu stabilisieren. Am 6. Februar erreicht der XRP/USD sein vorläufiges Tief und von da an ging es nach oben.
Diese Maßnahmen haben aber nichts damit zu tun, dass Brad Garlinghouse sein Forbes Ranking aktiv verteidigt. Es geht vielmehr um eine vertrauensbildende Maßnahme für den Markt und um die Tatsache, dass die für das xRapid erforderliche Liquidität nicht gefährdet wird.
Die erwähnten für den Markt vorgesehenen 55 Mrd. Ripple wurden auf einem kryptografisch gesicherten Treuhandkonto eingezahlt. Monatlich können daraus maximal 1 Mrd. XRP freigegeben werden. Dieses Volumen wurde aber bisher nicht annähernd erreicht, weil die Nachfrage des Marktes schlichtweg fehlte und man einen Kollaps des Kurses verhindern wollte.
Im Schnitt kommen jeden Monat 300 Mio. XRP zusätzlich auf den Markt. Die jüngsten Entwicklungen zeigen aber auch, dass Ripple gerne mal auf diese Einnahmen verzichtet und sogar XRP zurückkauft, da die Stabilität des Systems an oberster Stelle steht. Nur ein stabiles Ökosystem wird Ripple zum Erfolg führen und daher kann auch die Expansion (Google Pay Onlinehandel) nicht wahllos vorangetrieben werden.
Warum steigt der Ripple nicht?
Dies zeigt nur zu gut, dass Ripple ganz genau weis was zu unternehmen ist. Und das der XRP/USD steigen wird ist nur eine Frage der Zeit. Immer wenn aktuell gute News rauskommen fragen sich alle: "Warum steigt er denn nicht, der Ripple? Was ist da nur los? Das gibts doch gar nicht!" Der Grund ist uns nun aber bekannt. Ripple nutzt gute Marktlagen und die damit steigende XRP Nachfrage, um weitere XRP auf den Markt zu bringen. Das macht Ripple nicht um uns zu betrügen, sondern weil dies von Anfang an so vorgesehen war und für die Stabilität des Systems wichtig ist. Aber irgendwann ist das Treuhandkonto vollständig ausgeblutet. Dann steht die globale Menge an XRP, welche dem Markt zur Verfügung steht, fest.
XRP liebt FIAT Money und deren Inflation
Was propagieren die Zentralbanken dieser Welt? Richtig, ihr Mandat ist es die Preisstabilität zu gewährleisten. Warum man sich dann jedoch auf die Fahnen schreibt eine Inflation von 2% haben zu müssen, ist für mich ein klarer Widerspruch. Aber Preisstabilität hört sich für die Allgemeinheit erst einmal vernünftig an. Und dennoch ist der größte Wunsch einer jeden Zentralbank, einen jährlichen Preisverfall von 2% zu haben.
Was bedeute aber diese 2% Inflation? Es bedeutet, dass die Preise steigen - ist klar. Aber dies führt auch dazu, dass die Geldmenge zunimmt. Und was passiert, wenn die Anzahl der Ripple gleich bleibt (und sogar abnimmt), aber das Dollar-Volumen (und das Volumen einer jeden anderen Währung) kontinuierlich steigt? Der XRP gewinnt gegenüber dem USD an Wert. Einfach so, ohne dass Ripple Labs dafür auch nur einen Finger krumm machen muss.
In welchem Ausmaß die Dollar Geldmenge in den letzten Jahren zulegte, lässt einem den Atem stocken. Im Rahmen der Finanzkrise kündigte die Fed am 25. November 2008 an, dass man 600 Mrd. Dollar auf den Markt werfen wird. Am 18. März 2009 stellte man fest, dass das nicht reicht und nahm weitere 1.050 Mrd. Dollar in die Hand. Wohlgemerkt, das Geld stammt von keinem bestehenden Guthaben. Dieses Geld wird einfach so aus dem Nichts erschaffen.
Am 3. November 2010 wurde die nächste Runde eingeleitet, noch mal 675 Mrd. Dollar. Am 22. September 2011 folgte eine Geldspritze in Höhe von 400 Mrd. Dollar. Und als dies alles nicht reichte, um die Wirtschaft und die Inflation auf den gewünschten Kurs zu bringen, entschied man sich am 13. September 2012 jeden Monat 85 Mrd. Dollar zu drucken. Und das so lange bis die Inflation und die Wirtschaft in dem Zustand sind, wie man sich das vorstellt. Erst Anfang 2014 begann man die monatliche Gelddruckerei zu verlangsamen und diese dann im Oktober einzustellen.
Dieser wahnwitzigen Vermehrung von Geld steht der Ripple mit einem anfänglichen Volumen von 55 Mrd. XRP gegenüber. Mittlerweile sind es aber schon gar keine 55 Mrd. mehr. Dem Markt werden zum aktuellen Zeitpunkt höchstens noch 53.900.000.024 XRP zur Verfügung stehen und mit jeder Transaktion werden es weniger.
Welchen Einfluss haben die Ripple Transaktionsgebühren auf den Wert des XRP?
Ein Bestandteil des XRapid Bezahlsystem von Ripple ist es, dass mit jeder Transaktion mindestens 0,00001 Ripple verloren gehen. Es handelt sich bei diesem Betrag aber um keine Gebühr, die wie üblich auf dem Konto des Anbieters landet. Bei Ripple ist es so, dass dieser Betrag nach der erfolgreichen Transaktion auf nimmer wiedersehen vernichtet wird.
Angeblich will Ripple damit das Netzwerk vor Spam schützen. Dies ist zumindest die offizielle Version und innerhalb der Ripple Community übersehen viele das kleine Wörtchen mindestens. Dieses kleine unscheinbare Wort sollte aber für diejenigen die den XRP als langfristiges Investment halten eine große Bedeutung haben.
Die Überraschung - Ripple Transaktionsgebühren von bis zu 1 XRP
Innerhalb der Community ist es weit verbreitet zu glauben, dass wenn Ripple seine erste Ausbaustufe von 1500 Transaktionen pro Sekunde erreicht, lediglich 1129 XRP pro Tag dem Spamschutz zum Opfer fallen. Aber das ist falsch. Aktuell bringt es Ripple auf ca. 5 Transaktionen pro Sekunde und dennoch werden es jeden Tag ca. 3000 XRP weniger am Markt.
Bleibt der Spamschutz auf einem ähnlichen Niveau, während die Ausbaustufe 1 mit 1500 Transaktionen pro Sekunde (max. 50.000 Transaktionen pro Sekunde) erreicht wird, dann werden jeden Tag ca. 900.000 XRP vernichtet. In einem Jahr wären dies 330 Mio. XRP, was rund 0,6% des dem Markt zur Verfügung stehenden XRP Bestands ausmacht. Damit wird die Kluft zwischen der Inflation der FIAT Währungen und der de facto Deflation des Ripple noch größer. Und wie wirkt sich das auf den Wert des XRP aus?
Sieht man sich die XRP Transaktionen im Detail an, dann stellt man fest, dass die Höhe des Spamschutzes scheinbar wahllos stark schwankt. Der Grund ist offensichtlich. Würden wirklich für jede Transaktion wie angenommen nur 0,00001 XRP Spamschutz anfallen, so könnte man ja für weniger als 1200 XRP am Tag das gesamte Ripple xRapid Netz lahm legen. D.h. mit einem Budget von gerade einmal 1000 Euro am Tag zwingt man ein Milliarden-Unternehmen in die Knie.
Wie wahllos die Transaktionsgebühr erhoben wird zeigt folgende Übersicht
Man kann also Glück haben, transferiert eine größere Summe und zahlt wenig, aber es kann auch genau anders herum laufen. Und wer bitte schön hätte gedacht, dass die Transaktionsgebühr für eine einzige Ripple Transaktion 1 XRP betragen kann, wo doch überall was von 0,00001 XRP pro Transaktion gepredigt wird. Über die Transaktion ID kann übrigens jede der aufgeführten Transaktionen nachvollzogen werden.
XRP Transaktion im Detail
Wer das Geld kontrolliert, kontrolliert die Welt
Mit dem sogenannten Spamschutz hat Ripple ein sehr mächtiges Tool in der Hand. Wird der Spamschutz unter dem Vorwand erhöht, dass man massiver gegen Spam vorgehen muss, so nimmt auch die XRP-Vernichtungsrate zu. Gibt es immer weniger XRP am Markt, so steigt deren Wert und da Ripple durchaus zuzutrauen ist, dass man dies mit Verstand macht, wird auch die Marktkapitalisierung des XRP und die Liquidität im xRapid System zunehmen.
Gerade letzteres wird für Ripple in der Zukunft mit einem wachsenden Marktanteil an Bedeutung gewinnen. Warum? Aktuell wäre es nicht möglich eine Transaktion in Höhe von 100 Mrd. Dollar über xRapid in den beworbenen unter 4 Sekunden abzuwickeln, da die XRP Liquidität nicht ausreichen würde.
Man müsste zwangsweise auf Teilausführungen zurückgreifen. Im Einzelfall sicherlich kein Problem. Passiert das aber ständig, wäre das Image ganz schnell ruiniert und in so einer frühen Phase des Projekts ein großes Problem.
Wer überweist mit xRapid 100 Mrd. Dollar?
In der Realität ist der maximal mögliche Transaktionsbetrag sogar um ein Vielfaches kleiner. Es schlummern zwar aktuell 39 Mrd. XRP am Markt, auf irgendwelchen Konten vor sich hin, aber diese stehen dem Kapitalfluss in der Sekunde einer großen Transaktion nicht zur Verfügung. Darum kann Ripple auch nicht wahllos expandieren, da größter Wert darauf zu legen ist, ein gesundes Ökosystem aufzubauen.
Schlusswort
Das der Ripple zwangsläufig steigen wird ist unbestritten. Allein durch die Inflation und den Spamschutz kann der XRP langfristig gar nicht anders. Langfristig bezieht sich dann aber sicherlich auf 5 Jahre+ und nicht auf 5 Monate. Abgesehen von diesen Komponenten hat es das Unternehmens selbst in der Hand, wie schnell das XRP Volumen am Markt abnimmt und somit der Kurs steigt. Doch solange das Treuhandkonto nicht auf Null ist, wird es keine große Kursteigerung geben, da gute Kurse genutzt werden, um weitere XRP auf den Markt zu bringen und somit Geld einzunehmen. Denn das darf auch nicht vergessen werden, wir zahlen für die XRP die auf den Markt kommen, diese werden uns nicht geschenkt.
Interessant ist auch der Gesichtspunkt, dass der Markt nur 55% der verfügbaren 100 Mrd. XRP erhält. Und während der XRP Anteil des Marktes immer kleiner wird, bleiben die restlichen 45% konstant und deren theoretischer Wert kann über die nächsten Jahrzehnte eine Dimension erreichen, welche die Frage aufkommen lässt - wem gehört eigentlich die Welt?
von Marco Oehrl
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