Diese skeptische Einschätzung ist vor allem auf wachsende Nachfragesorgen zurückzuführen, nachdem die Wirtschaftsdaten aus den drei wichtigsten Ölnachfrageregionen USA, China und Europa enttäuschten und zu einer erhöhten Risikoaversion führten, so Carsten Fritsch, Rohstoffanalyst der Commerzbank.
Ausmaß des Preisverfalls erscheint übertrieben
„In der Folge gerieten auch die Aktienmärkte und andere zyklische Rohstoffe wie Basismetalle unter Druck. Es mehren sich die Zweifel, ob die Ölnachfrage in der zweiten Jahreshälfte tatsächlich wie bisher erwartet deutlich anziehen wird. Aber auch von der Angebotsseite gibt es Gegenwind. Die Entscheidung der OPEC+, die für Oktober geplanten Produktionssteigerungen um zwei Monate zu verschieben, kam nur unter dem massiven Druck fallender Ölpreise zustande.“
„Die zögerliche Haltung der OPEC+ erweckt eher den Eindruck, dass die Kartellmitglieder die Produktion noch weiter erhöhen wollen. Die abnehmende Bereitschaft, an den aktuellen Förderkürzungen festzuhalten, wird auch durch die anhaltende Überproduktion einzelner Mitglieder wie Irak und Kasachstan genährt. Spätestens in zwei Monaten besteht die Gefahr einer Wiederholung, obwohl angesichts der impliziten Marktgleichgewichte für 2025 kein Spielraum mehr für Produktionssteigerungen besteht.“
"Die Aussicht auf ein durch die OPEC+ verursachtes Überangebot im kommenden Jahr dürfte eine deutliche Preiserholung verhindern, auch wenn wir das Ausmaß des Preisrückgangs für übertrieben halten.
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