Das Auspreisen kanadischer Zinssenkungen nach den überraschend starken US-Jobdaten war fundamental nicht gerechtfertigt. Die kanadischen Zinserwartungen wurden stark revidiert und der Markt preist nun noch mehr kanadische Zinssenkungen ein als vor den US-Daten. Dies trotz der gegenläufigen Entwicklung der Zinserwartungen in der Eurozone, den USA und Großbritannien sowie der überraschend starken kanadischen Lohndaten vom vergangenen Freitag, wie Devisenanalyst Michael Pfister von der Commerzbank anmerkt.
Der CAD dürfte in den kommenden Wochen nicht deutlich zulegen
„Diese Entwicklung ging zwar den gestrigen kanadischen Inflationszahlen voraus. Diese verstärkten jedoch die Bewegung am Nachmittag und sorgten dafür, dass sich der Markt noch stärker auf eine Zinssenkung um 50 Basispunkte in den nächsten beiden Sitzungen einstellte. Dies wurde durch den überraschend starken Rückgang des Leitzinses auf 1,6 % im Jahresvergleich begünstigt“.
„Während die Kerninflationsraten immer noch knapp über der Mitte des Zielkorridors von 1-3 % liegen, gibt die Gesamtinflationsrate nun Anlass zur Sorge, dass das Inflationsziel verfehlt wird. Das Tempo des Inflationsrückgangs war zuletzt so hoch, dass die bisherigen drei Zinssenkungen der BoC um jeweils 75 Basispunkte nicht ausreichen, um die Geldpolitik weniger restriktiv zu gestalten.“
„Wir hatten bereits mit einer Zinssenkung um 50 Basispunkte im Oktober gerechnet, nachdem sich BoC-Gouverneur Tiff Macklem recht deutlich zu schnelleren Zinssenkungen geäußert hatte, aber nach den gestrigen Zahlen dürfte dies fast eine ausgemachte Sache sein. Und sollte die Inflation in den kommenden Monaten nicht anziehen, ist eine weitere Senkung um 50 Basispunkte im Dezember wahrscheinlich. Wir bleiben daher skeptisch, dass der CAD in den kommenden Wochen deutlich aufwerten wird. Wer auf einen schwächeren USD-CAD-Wechselkurs hofft, sollte daher eher auf einen schwachen USD als auf einen starken CAD setzen.
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