Am ersten Handelstag des Jahres hat der EUR/USD-Kurs ein neues Tief bei 1,0310 erreicht – der niedrigste Stand seit mehr als zwei Jahren. Der US-Dollar zeigt weiterhin Stärke, was vor allem an den jüngsten Arbeitsmarktdaten und den Erwartungen an die Geldpolitik der Federal Reserve (Fed) liegt. Der Dollar-Index (DXY) kletterte über die Marke von 108,80, gestützt durch optimistische Wirtschaftszahlen.
Die Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung in den USA sind überraschend niedriger ausgefallen. In der Woche bis zum 27. Dezember wurden nur 211.000 Anträge gestellt – weniger als die erwarteten 222.000 und der vorherige Wert von 220.000. Solche Zahlen sind ein Signal für die Stärke des Arbeitsmarktes und verleihen dem Dollar zusätzlichen Rückenwind.
Fed bleibt auf der Bremse – aber wie lange noch?
Nach einem Jahr mit umfassenden Zinssenkungen hat die Fed zuletzt vorsichtigere Töne angeschlagen. 2024 wurden die Zinsen um insgesamt 100 Basispunkte (bps) gesenkt, da die Notenbank stärker auf Beschäftigungsrisiken als auf Inflationsrisiken fokussierte. Doch der Ausblick für 2025 deutet auf ein moderateres Vorgehen hin.
Die jüngsten Projektionen der Fed zeigen, dass der Leitzins (Federal Funds Rate) bis Ende 2025 auf 3,9 % steigen könnte. Das wäre höher als die 3,4 %, die noch im September erwartet wurden. Diese Anpassung spiegelt die anhaltende Stärke der US-Wirtschaft wider und signalisiert, dass die Fed vorerst weniger Spielraum für Zinssenkungen sieht. Hinzu kommt, dass die Abwärtstrends bei der Inflation, die sogenannten Desinflationstendenzen, sich zuletzt verlangsamt haben. Das hat die Fed dazu veranlasst, ihre geldpolitischen Lockerungen graduell zu gestalten.
Die Märkte erwarten, dass die Zentralbank die Zinsen bei ihrem kommenden Treffen im Januar unverändert im Bereich von 4,25 % bis 4,50 % belässt. Dies deckt sich mit den Prognosen des CME FedWatch Tools.
Ein Blick nach vorn: Daten aus der Industrie im Fokus
Entscheidend für die weitere Entwicklung des EUR/USD dürfte die Veröffentlichung des ISM Manufacturing Purchasing Managers Index (PMI) für Dezember sein. Die Daten, die am Freitag erwartet werden, könnten neue Hinweise auf den Zustand des US-amerikanischen Fertigungssektors liefern. Analysten rechnen damit, dass der PMI leicht auf 48,3 sinkt, nachdem er im Vormonat bei 48,4 lag. Werte unter 50 signalisieren eine Kontraktion in der Industrie, was ein Risiko für das Wirtschaftswachstum darstellt.
Ein schwächerer PMI könnte den Dollar kurzfristig unter Druck setzen, während stärkere Daten die Erwartung stützen könnten, dass die Fed ihre Zinsen länger auf einem hohen Niveau hält.
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