- Der Euro dreht im Tagesverlauf ins Minus, belastet durch dovishe Kommentare von EZB-Vertretern.
- Die EZB-Vertreter Lane und Wunsch deuteten weitere Zinssenkungen bis 2025 an.
- Von der BoE wird erwartet, dass sie ihren weniger dovishen Ausblick angesichts der robusten britischen Wirtschaft und höherer Inflationstendenzen beibehält.
Der Euro gab seine vorherigen Kursgewinne wieder ab und notierte auf der Tages-Chart nahezu unverändert, nachdem die EZB-Sprecher Lane und Wunsch weitere Zinssenkungen der Europäischen Zentralbank in Aussicht gestellt hatten.
EZB-Chefvolkswirt Philip Lane lehnte es ab, sich auf einen bestimmten Zinspfad festzulegen, zeigte sich aber zuversichtlich, dass die Inflation auf dem richtigen Weg sei, während die Finanzierungsbedingungen restriktiv blieben.
Pierre Wunsch, Mitglied des EZB-Ausschusses, kündigte vier weitere Zinssenkungen bis zu einem Endwert von rund 2 % an, was eine deutlichere Sprache spricht.
BoE strebt höheren Leitzins an
Diese Aussagen bestätigen die Markteinschätzung, dass die Europäische Zentralbank die Zinsen aggressiver senken wird als die Bank of England. Die schwachen Konjunkturaussichten in der Region und das unsichere politische Szenario in Deutschland und Frankreich setzen die EZB unter Druck, die Kreditkosten zu senken, um das Wirtschaftswachstum anzukurbeln.
Im Gegensatz dazu sind die wirtschaftlichen Aussichten in Großbritannien vielversprechender. Die Beschäftigung hat die Erwartungen übertroffen, und die Löhne sind in den drei Monaten bis Oktober kräftig gestiegen. Die Inflation zog im November an, wenngleich die Beschleunigung der Kernrate des Verbraucherpreisindex hinter den Erwartungen zurückblieb.
Vor diesem Hintergrund wird erwartet, dass die BoE ihren Leitzins am Donnerstag auf dem aktuellen Niveau von 4,75 % belässt. Der Markt erwartet zwei bis drei Zinssenkungen im nächsten Jahr und damit eine langsamere Lockerung der Geldpolitik, was dem Pfund Sterling gegenüber der Gemeinschaftswährung zugute kommen dürfte.
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