In einem Interview mit 60 Minutes sprach Ripple-CEO Brad Garlinghouse offen über die massiven Kosten der laufenden Klage mit der US-Börsenaufsicht SEC. Die bisherige Rechnung? Über 150 Millionen US-Dollar an Rechtskosten – und das Ende ist noch nicht in Sicht.
Die SEC behauptet weiterhin, Ripples XRP-Token sei ein nicht registriertes Wertpapier – eine Einschätzung, die Garlinghouse entschieden zurückweist. „Ich habe niemals in Erwägung gezogen, dass XRP ein Wertpapier sein könnte“, stellte er klar.
Die SEC als Innovationsbremse?
Seit Gary Gensler die Leitung der SEC übernommen hat, wurden über 120 Klagen gegen Krypto-Unternehmen eingereicht. Kritiker argumentieren, dass Gensler eher als „Blockierer“ denn als Regulierer auftritt. Garlinghouse sparte nicht mit scharfer Kritik: „Die SEC hat sich zu einem Hindernis für Fortschritt und Innovation entwickelt.“
Die Kosten, die Ripple und andere Firmen durch solche Klagen tragen müssen, sind enorm. Während Start-ups oft schlichtweg aufgeben, kämpft Ripple weiter – nicht nur für das eigene Unternehmen, sondern für die gesamte Kryptoindustrie. Der Wunsch nach klaren und fairen Regeln wird dabei immer lauter.
Fairshake: Der Gegenschlag aus der Kryptoindustrie
Aus dem Frust über die SEC heraus entstand 2023 das politische Aktionskomitee Fairshake. Gemeinsam mit anderen Blockchain-Unternehmen will Ripple gezielt politischen Einfluss nehmen und gegen die als überzogen empfundene Regulierungsstrategie der SEC vorgehen.
„Wir wollen keine Deregulierung – wir wollen klare Regeln“, betonte Garlinghouse. Er machte auch deutlich, dass Fairshake vermutlich gar nicht existieren würde, wenn die SEC unter einer anderen Führung gestanden hätte.
Neue Hoffnung durch einen Wechsel an der Spitze der SEC
Mit der möglichen Ernennung von Paul Atkins zum neuen SEC-Vorsitzenden könnte sich die Lage grundlegend ändern. Atkins gilt als marktorientiert und könnte der Kryptoindustrie mehr Spielraum geben. Dieser potenzielle Kurswechsel würde auch zu den Plänen des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump passen, der die Regulierung von Kryptowährungen lieber bei der Commodity Futures Trading Commission (CFTC) als bei der SEC sehen will.
Verpasste Chance: Kritische Stimmen zur Berichterstattung von 60 Minutes
Trotz der brisanten Enthüllungen war Garlinghouse alles andere als zufrieden mit dem 60 Minutes-Beitrag. Wichtige Details wie die jüngste Entscheidung eines US-Bundesgerichts, dass XRP kein Wertpapier sei, wurden schlicht ignoriert. Stattdessen griff die Sendung auf veraltete und längst widerlegte Aussagen früherer SEC-Beamter zurück.
„Es war eine verpasste Gelegenheit“, sagte der Ripple-Chef enttäuscht. Die Show habe es versäumt, XRP’s aktuellen rechtlichen Status und die Bedeutung für den Markt klarzustellen. Für ihn ist das umso frustrierender, da der XRP-Kurs seit Beginn des Rechtsstreits massiv unter Druck steht.
Trotzdem bleibt die Stimmung unter Krypto-Analysten positiv. Viele glauben, dass sich mit einer klareren Regulierung und einem möglichen Wechsel in der SEC-Führung nicht nur Ripples Marktposition verbessern, sondern auch der XRP-Preis endlich sein Potenzial ausschöpfen könnte.
Fazit:
Der Streit zwischen Ripple und der SEC ist längst mehr als ein juristisches Verfahren – er ist zum Symbol für die Zukunft der Kryptowährungsbranche geworden. Während Ripple trotz hoher Kosten unbeirrt kämpft, könnte ein Führungswechsel bei der SEC die Wende bringen. Bis dahin bleibt der XRP-Kurs ein Spielball von Politik und Justiz – mit allen Risiken und Chancen.
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