Die Kryptowährung XRP, die eng mit Ripple verbunden ist, hat heute einen scharfen Kursrückgang von 10 % verzeichnet und fiel auf 2,06 US-Dollar. Das ist der stärkste Rückgang seit über zwei Monaten und kommt überraschend, da der Token zuvor nahe seinem Allzeithoch gehandelt wurde. Was ist passiert? Missmanagement in der Kommunikation, Liquidationen und Gewinnmitnahmen scheinen die Hauptgründe zu sein.

Verpasste Chance: Was Ripple-CEO Brad Garlinghouse nicht sagte

Ein wesentlicher Auslöser des Kursrückgangs könnte der jüngste Auftritt von Ripple-CEO Brad Garlinghouse in der bekannten US-Sendung „60 Minutes“ sein. Dort sprach er zwar über Ripple’s Herausforderungen und die allgemeine Lage im Kryptomarkt, erwähnte jedoch nicht die vielleicht wichtigste Nachricht der letzten Monate: Die Entscheidung eines US-Bundesrichters, dass XRP kein Wertpapier ist.

Das Weglassen dieser bahnbrechenden Entscheidung sorgte in der Kryptogemeinschaft für Enttäuschung und Kritik. Selbst Garlinghouse zeigte sich später verärgert und nannte es eine „verpasste Gelegenheit“, um Klarheit über Ripple’s laufende Rechtsstreitigkeiten zu schaffen. Wenige Stunden nach der Ausstrahlung der Sendung brach der XRP-Kurs um satte 10 % ein und fiel kurzfristig sogar auf 2,00 US-Dollar.

Marktdruck durch Liquidationen und Gewinnmitnahmen

Der Kurssturz wurde durch einen weiteren negativen Faktor verstärkt: Massive Liquidationen auf dem Kryptomarkt. Innerhalb von 24 Stunden wurden XRP-Long-Positionen im Wert von 14 Millionen US-Dollar aufgelöst. Das passierte nicht isoliert: Insgesamt summierten sich die Liquidationen auf dem Kryptomarkt auf 350 Millionen US-Dollar, was zusätzlichen Verkaufsdruck auslöste und XRP’s Preis weiter nach unten drückte.

Die Handelsvolumen-Daten sprechen für sich: 13 Milliarden US-Dollar an XRP wurden innerhalb eines Tages gehandelt. Trotz dieser hohen Aktivität rutschte die Marktkapitalisierung von XRP unter 120 Milliarden US-Dollar – genug, um den dritten Platz hinter Tether (USDT) zu verlieren.

Gewinnmitnahmen spielten ebenfalls eine Rolle. Nach einer starken Rallye Anfang November nutzten offenbar viele Investoren die Gelegenheit, Profite mitzunehmen. Gleichzeitig scheint sich die Marktaufmerksamkeit wieder auf die Kryptoschwergewichte Bitcoin und Ethereum zu verlagern, was XRP zusätzlich belastet hat.

Wie geht es weiter? – Wichtige Marken im Blick

Technisch betrachtet hat XRP mit dem Bruch der Unterstützungsmarke von 2,45 US-Dollar ein kritisches Niveau verloren. Das deutet auf einen fortgesetzten Abwärtstrend hin – zumindest kurzfristig. Aber es gibt Hoffnungsschimmer.

Der Bereich um 2,00 US-Dollar könnte als starke Unterstützung fungieren. Einige Analysten sind der Meinung, dass sich XRP bei einer Rückeroberung der Marke von 3,00 US-Dollar wieder stabilisieren und sogar ein neues Rallye-Potenzial entwickeln könnte. Sollte das gelingen, könnte der nächste Aufwärtsschub sogar 5,00 US-Dollar ins Visier nehmen.

Ripple

Fazit:

Die Situation bei XRP zeigt, wie schnell sich die Stimmung am Kryptomarkt drehen kann. Verpasste Kommunikationschancen, Liquidationen und Gewinnmitnahmen haben den Kurs stark belastet, obwohl Ripple’s Fundamentaldaten weiterhin solide erscheinen. Kurzfristig bleibt die Lage angespannt, aber wer an den langfristigen Erfolg von XRP glaubt, sollte die 2,00-US-Dollar-Marke im Auge behalten. Ein Durchbruch über 3,00 US-Dollar könnte den Bullenmarkt zurückbringen – aber nur, wenn Ripple es schafft, das Vertrauen der Investoren zurückzugewinnen.


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