Better Markets, eine pro-regulatorische Organisation, hat sich in den laufenden Rechtsstreit zwischen der US-Börsenaufsicht SEC und Ripple eingeschaltet. In einem kürzlich eingereichten Amicus Brief kritisieren sie das Urteil von US-Bezirksrichterin Analisa Torres aus dem Juli 2023. Damals entschied das Gericht, dass XRP-Transaktionen auf Sekundärmärkten keine Wertpapiere seien. Eine Entscheidung, die laut Better Markets gravierende Folgen für Anleger haben könnte – und weitreichende regulatorische Unsicherheiten schafft.

Ein fatales Signal für Kleinanleger?

Better Markets wirft dem Gericht vor, die wirtschaftliche Realität der XRP-Verkäufe und das aggressive Marketing von Ripple nicht ausreichend berücksichtigt zu haben. Demnach habe Ripple gezielt Privatanleger angesprochen und diese in dem Glauben gelassen, dass sie von Ripples Geschäftsaktivitäten profitieren könnten. Genau hier sieht Better Markets das Problem: Die Gewinnerwartung der Anleger, die laut Howey-Test für ein Wertpapier spricht, sei klar erkennbar gewesen.

Der Zeitpunkt dieses Vorstoßes ist brisant. Kürzlich trafen sich Ripple-CEO Brad Garlinghouse und Chefjustiziar Stuart Alderoty mit Ex-US-Präsident Donald Trump. Dies befeuert Spekulationen über eine mögliche Einigung mit der neuen politischen Führung in den USA. Die Hoffnung vieler Anleger: Nach vier Jahren juristischer Auseinandersetzung könnte endlich eine Lösung in Sicht sein. Doch Better Markets hält dagegen.

Die größten Risiken laut Better Markets

In ihrem Schreiben warnt die Organisation vor gleich mehreren Gefahren, die durch das bestehende Urteil entstehen könnten:

  • Privatanleger im Risiko: Durch die derzeitige Entscheidung seien Kleinanleger einem höheren Risiko von Betrug und Manipulation ausgesetzt. Der Kryptomarkt sei ohnehin schon volatil – fehlende Regulierung verschärfe die Lage.
  • Eingeschränkter Handlungsspielraum der SEC: Das Urteil begrenzt die Möglichkeiten der SEC, gegen unregulierte Kryptotransaktionen auf Sekundärmärkten vorzugehen. Ohne klare Befugnisse könnte es für die Behörde schwierig werden, den Markt zu kontrollieren.
  • Unklare Definitionen: Die aktuelle Entscheidung weicht von den Kriterien des Howey-Tests ab, die traditionell zur Einordnung von Wertpapieren herangezogen werden. Dies könnte langfristig zu Unsicherheiten bei der Klassifizierung digitaler Vermögenswerte führen.

Better Markets fordert deshalb eine Überprüfung des Urteils – und setzt sich für eine klare und umfassende Regulierung des Kryptomarktes ein.

Was bedeutet das für den SEC vs. Ripple-Fall?

Der Fall bleibt weiterhin ein heiß diskutiertes Thema in der Kryptobranche. Obwohl sich XRP in den letzten Monaten stabilisiert hat, bleibt die regulatorische Unsicherheit ein großes Fragezeichen für Investoren. Die jüngste Intervention von Better Markets zeigt, dass der juristische Kampf noch lange nicht vorbei ist.

Für Ripple könnte dies eine Rückkehr an den Verhandlungstisch bedeuten – möglicherweise mit neuen Hürden. Auch die SEC wird genau beobachten, wie sich die Situation entwickelt, denn das Ergebnis dieses Falls könnte prägende Auswirkungen auf die gesamte Kryptoindustrie haben.

Ein Urteil mit Signalwirkung

Das Verfahren gegen Ripple wird nicht nur die Zukunft von XRP bestimmen, sondern auch richtungsweisend für die Regulierung digitaler Assets in den USA sein. Ob die SEC ihre Argumente noch einmal überzeugend vorbringen kann oder Ripple seinen Erfolg verteidigt, bleibt abzuwarten.

Branchenexperten behalten den Fall genau im Auge – denn das endgültige Urteil könnte entscheiden, wie digitale Vermögenswerte in Zukunft reguliert werden.

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