In den letzten 48 Stunden hat Ethereum (ETH) einen herben Rückschlag erlitten. Der Kurs brach um mehr als 27 % ein und fiel kurzzeitig auf ein Zwei-Jahres-Tief bei 1.410 US-Dollar. Inzwischen hat sich ETH zwar wieder leicht erholt und notiert über 1.500 US-Dollar, doch die Unsicherheit am Markt bleibt hoch. Laut Daten von Coinglass wurden allein im Ethereum-Derivatemarkt rund 257 Millionen US-Dollar liquidiert – eine Hausnummer.
Viele Anleger steigen aus – Verluste summieren sich
Auch die Blockchain-Daten sprechen eine deutliche Sprache: Viele Anleger verkaufen im Verlust. Laut Santiment summieren sich die realisierten Verluste bei Ethereum mittlerweile auf über 500 Millionen US-Dollar. Vor allem Coins, die erst vor Kurzem – innerhalb des letzten Monats – gekauft wurden, landen jetzt wieder auf dem Markt. Das zeigt, wie sensibel kurzfristige Anleger auf fallende Kurse reagieren.
Interessant ist aber auch: Erste Verkäufe sind inzwischen auch bei Coins zu beobachten, die seit ein bis zwei Jahren gehalten wurden. Noch ist dieses Volumen überschaubar – aber sollte diese Gruppe stärker verkaufen, könnte das zusätzliche Abwärtsdynamik erzeugen. Denn: Genau diese Investoren waren zuletzt oft die, die bei Kursrückgängen zugegriffen haben. Fallen sie als Käufer weg, fehlt dem Markt ein wichtiger Stabilisierungsfaktor.
DeFi-Liquidationen verschärfen die Lage
Ein weiterer Belastungsfaktor für den ETH-Kurs sind Liquidationen bei DeFi-Protokollen. Besonders betroffen ist Sky (ehemals Maker), wo kürzlich eine größere Position eines sogenannten „Whales“ aufgelöst wurde: 53.074 ETH wurden zwangsverkauft – ein Gegenwert von 74 Millionen US-Dollar zum damaligen Zeitpunkt.
Sky funktioniert so: Nutzer hinterlegen ETH als Sicherheit, um den Stablecoin DAI zu erzeugen. Fällt der ETH-Kurs unter einen bestimmten Wert, wird die Position automatisch liquidiert. In diesem Fall war genau das passiert.
Ein anderer Großanleger versucht dagegen gegenzusteuern. Er hat zusätzliche 10.000 ETH und 3,52 Millionen DAI eingebracht, um seinen Liquidationspreis auf 1.119 US-Dollar zu senken. Sollte ETH allerdings unter diese Marke rutschen, steht auch hier eine massive Zwangsveräußerung an – mit entsprechenden Folgen für den Markt.
Auch bei Aave ist die Lage angespannt: Laut Daten vom Dune-Dashboard von @KARTOD wurden dort allein am Montag Sicherheiten im Wert von über 162 Millionen US-Dollar liquidiert. Der Druck auf ETH nimmt also auch über diesen Kanal weiter zu.
Was macht der Chart? ETH zwischen 1.000 und 1.800 US-Dollar
Charttechnisch kämpft Ethereum aktuell mit einer wichtigen Unterstützungszone rund um die 1.520 US-Dollar. Der Kurs hatte sich kurzzeitig vom unteren Rand eines Abwärtstrendkanals erholt – dieser zieht sich bereits seit Dezember durch den Chart. Sollte diese Unterstützung nicht halten, rückt die nächste Zielmarke ins Blickfeld: 1.000 US-Dollar. Dort verläuft die nächste nennenswerte Unterstützung.
Auf der Oberseite liegt ein Widerstand bei rund 1.800 US-Dollar. Dieser wird zusätzlich durch eine fallende Trendlinie verstärkt – ein Ausbruch dürfte also nicht leicht werden.
Die technischen Indikatoren deuten weiterhin auf eine dominante Abwärtsbewegung hin. Der MACD liegt unter der Nulllinie, der RSI befindet sich im überverkauften Bereich. Das spricht zwar klar für bärisches Momentum – könnte aber auch erste Hinweise auf eine bevorstehende Gegenbewegung liefern. Noch allerdings fehlt die Bestätigung dafür.
Fazit: Der Markt ist nervös – und Ethereum steht an einem kritischen Punkt
Ethereum hat gerade eine heftige Korrektur hinter sich – und die Ursachen sind klar: kurzfristige Verkäufe, hohe Verluste bei vielen Anlegern, Druck durch DeFi-Liquidationen. Der Kurs kämpft mit wichtigen Unterstützungen und könnte – wenn die Verkaufswelle anhält – bald vierstellig notieren.
Gleichzeitig muss man sagen: Solche Phasen gab es in der Vergangenheit immer wieder. Ob jetzt schon der richtige Zeitpunkt ist, um wieder einzusteigen, hängt vom eigenen Risikoprofil ab. Aber klar ist: Wer langfristig an Ethereum glaubt, sollte Entwicklungen wie diese genau beobachten. Denn oft entstehen in Phasen großer Unsicherheit die besten Chancen – man muss sie nur erkennen und rechtzeitig handeln.
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