Der Bitcoin-Kurs bewegt sich am Mittwochvormittag rund um die Marke von 76.000 US-Dollar – und das, obwohl es tags zuvor noch einen Rücksetzer von 3,59 % gegeben hatte. Hintergrund sind neue Zollmaßnahmen der US-Regierung unter Donald Trump, die ab sofort gelten, und die Gegenzölle aus China, die am Donnerstag folgen. Während klassische Märkte nervös reagieren, zeigt sich Bitcoin bislang überraschend robust.

Mehr Stabilität als viele andere Anlagen

Am Montag legte der Kurs sogar kurzzeitig zu, nachdem fälschlicherweise über eine mögliche 90-tägige Zollpause berichtet wurde – doch dieser Hoffnungsschimmer hielt nicht lange. Seitdem hat sich BTC weiter abgeschwächt und steht nun knapp über dem Jahrestief bei 74.508 US-Dollar. Dennoch: Laut einem aktuellen Bericht des Analysehauses K33 Research hält sich Bitcoin im Vergleich zu anderen Anlageklassen relativ stabil. Besonders im Vergleich zum S&P 500, der seinen stärksten Tagesverlust seit dem Corona-Crash hinnehmen musste, wirkt BTC fast schon widerstandsfähig.

Die Lage an den internationalen Börsen ist seit der Zoll-Ankündigung angespannt: Der Hang Seng-Index in Hongkong hat 14 % verloren, der japanische Nikkei 6 %, der Eurostoxx 11 %. Selbst Gold, das oft als sicherer Hafen gilt, hat nachgegeben – ein klares Zeichen dafür, dass Anleger weltweit Liquidität suchen. Bitcoin konnte sich diesem Abwärtstrend nicht völlig entziehen, entwickelte sich im direkten Vergleich aber besser als viele Aktienmärkte.

Zölle und Unsicherheit – keine gute Kombination

Laut K33 steckt hinter der Marktreaktion mehr als bloße Panik: Die nun greifenden Zölle könnten den globalen Konsum spürbar treffen. Das würde nicht nur das Wachstum bremsen, sondern auch das Risiko einer weltweiten Rezession erhöhen. „In ihrer jetzigen Form richten die Zölle erheblichen Schaden an“, heißt es von K33. Gleichzeitig besteht die Hoffnung, dass die aktuelle Eskalation in baldige Verhandlungen münden und die Zölle wieder gelockert werden. Denn wenn die Aktienmärkte weiter einbrechen, könnten Regierungen und Notenbanken unter Druck geraten, mit Stimulusmaßnahmen gegenzusteuern – sowohl fiskalisch als auch geldpolitisch. Genau in einem solchen Umfeld könnte Bitcoin durch sein begrenztes Angebot eine besondere Rolle einnehmen.

Rückblick: Bitcoin hält sich seit der Wahl besser als Aktien

Trotz einer deutlichen Korrektur von 32 % seit Trumps Wahlsieg steht Bitcoin heute höher als noch am Wahltag im November – was man von vielen Aktien nicht sagen kann. Die Entwicklung seitdem zeigt: BTC hat zwar auch gelitten, aber weniger als klassische Anlagen. Seit der Wahl liegt Bitcoin sogar knapp vor Gold – auch wenn beide sich zuletzt unterschiedlich entwickelt haben. Die Analysten von K33 sehen in politischen Entscheidungen wie der geplanten strategischen BTC-Reserve und klareren Regulierungsrichtlinien zusätzliche Stabilisatoren für den Kurs. Diese könnten dem Coin mittelfristig eine noch stärkere Basis geben – und die aktuellen Preise aus Investorensicht interessant machen.

BTC

Markt zwischen Hoffen und Warten

Gleichzeitig blickt der Markt auf mögliche Unterstützungsmaßnahmen – entweder von der US-Regierung selbst oder der Notenbank. Ein sogenannter „Trump Put“ oder ein Eingreifen der Fed könnten als Stütze dienen. Doch im Moment scheint beides nicht besonders wahrscheinlich. Laut dem aktuellen Bericht von QCP Capital ist die wirtschaftliche Lage zu stabil, um Zinssenkungen sofort zu rechtfertigen. Die Arbeitslosigkeit ist niedrig, die Inflation zieht wieder leicht an. Das passt nicht zu den Erwartungen des Marktes, der für 2025 gleich vier Zinssenkungen einpreist – darunter möglicherweise sogar eine außerplanmäßige Entscheidung.

QCP fasst die Lage so zusammen: „Bitcoin pendelt aktuell um die 75.000 US-Dollar. Sollte es an den Aktienmärkten aber erneut steil bergab gehen, könnte BTC mit nach unten gezogen werden.“

Charttechnisch bleibt es angespannt

Technisch gesehen hat sich der Abwärtstrend seit Anfang April klar durchgesetzt. Nach dem gescheiterten Versuch, die 85.000-Dollar-Marke zu überwinden, fiel Bitcoin um mehr als 10 % und erreichte am Montag das bisherige Jahrestief. Sollte sich der Trend fortsetzen, könnte die nächste Unterstützung bei rund 73.000 US-Dollar getestet werden. Der RSI – ein gängiger Momentum-Indikator – steht aktuell bei 36, was auf deutliches Abwärtspotenzial hindeutet.

Bitcoin

Andererseits: Gelingt es dem Kurs, sich wieder über die Marke von 85.000 US-Dollar zu schieben, wäre auch ein Angriff auf die psychologisch wichtige Hürde von 90.000 US-Dollar denkbar. Doch das ist momentan noch Zukunftsmusik.

Fazit: Nervöse Märkte, aber Bitcoin behauptet sich

Trotz geopolitischer Spannungen, schärferer Töne im Handelskonflikt und wackelnder Aktienmärkte bleibt Bitcoin im Spiel. Der Kursverlauf zeigt: Auch wenn BTC kurzfristig unter Druck steht, behauptet er sich besser als viele andere Assets. Mit politischem Rückenwind und wachsender regulatorischer Klarheit könnte genau jetzt ein spannender Moment sein, um den Coin wieder genauer in den Blick zu nehmen. Vor allem für Anleger, die nicht nur auf kurzfristige Kursgewinne setzen, sondern nach langfristigem Potenzial suchen.


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