Die Kryptowährung Bitcoin (BTC) geriet am Wochenende deutlich unter Druck. Zwischen dem 30. September und dem 1. Oktober verlor der Kurs 8,1 Prozent und erreichte mit 60.107 US-Dollar ein Zwei-Wochen-Tief. Zwar erholte sich der Kurs am 2. Oktober leicht auf 61.400 US-Dollar, doch bleibt Bitcoin damit rund 16 Prozent unter seinem Allzeithoch vom März 2024. Die Underperformance im Vergleich zu traditionellen Anlagen wie Gold und dem S&P 500, die beide nur knapp 2 Prozent unter ihren Höchstständen liegen, ist damit bemerkenswert.
Geopolitische Unsicherheiten belasten die Märkte
Der jüngste Rückgang des Bitcoin-Kurses fiel mit einer Verschärfung der geopolitischen Lage im Nahen Osten zusammen. Am 1. Oktober habe der Iran ballistische Raketen auf Israel abgefeuert, als Reaktion auf das Eindringen israelischer Bodentruppen in den Südlibanon, berichtete CNBC. Der Nationale Sicherheitsberater der USA, Jake Sullivan, sprach von einer „bedeutenden Eskalation durch den Iran“.
Darüber hinaus sorge auch der anstehende US-Präsidentschaftswahlkampf für Verunsicherung an den Finanzmärkten. Die Debatte zwischen den Vizepräsidentschaftskandidaten Tim Walz (Demokraten) und JD Vance (Republikaner) am 1. Oktober habe kaum Einfluss auf die Wahlprognosen gehabt. Reuters bezeichnete den Wettkampf um die Präsidentschaft als „außergewöhnlich knapp“.
Derivatemärkte zeigen Widerstandskraft
Trotz des jüngsten Kursrückgangs weisen die Daten aus den Bitcoin-Derivatemärkten auf eine stabile Markthaltung hin. Die Prämie auf zweimonatige Bitcoin-Futures habe sich stabil bei rund 6,5 Prozent gehalten, leicht über den 6 Prozent der Vorwoche, was auf neutrale bis leicht optimistische Erwartungen hindeutet. Auch die Bitcoin-Optionsmärkte zeigen mit einer Delta-Skew von -1 Prozent in den letzten sieben Tagen keine ausgeprägte negative Stimmung, trotz des 3-prozentigen Rückgangs des Bitcoin-Preises.
Expertenmeinungen gespalten
Laut dem erfahrenen Trader Peter Brandt bilde sich derzeit ein sogenanntes „Three Blind Mice“-Muster, das als Hinweis auf weitere Kursverluste interpretiert werde. Brandt warnte jedoch zugleich, dass Bitcoin sich weiterhin in einem Abwärtstrend befinde. „Nur ein Schlusskurs über 71.000 US-Dollar, bestätigt durch ein neues Allzeithoch, würde signalisieren, dass der Aufwärtstrend seit November 2022 intakt bleibt“, erklärte Brandt.
Andere Analysten sehen die Entwicklung weniger pessimistisch. Der Krypto-Analyst Jelle deutete darauf hin, dass Bitcoin historisch gesehen oft in der zweiten oder dritten Oktoberwoche zu einem Ausbruch neige. Der aktuelle Rückgang könnte daher, so Jelle, „die letzte Korrektur vor neuen Höchstständen“ darstellen.
Ausblick
Zum Redaktionsschluss notierte Bitcoin bei rund 61.200 US-Dollar und verlor damit rund 0,2 Prozent in den letzten 24 Stunden. Trotz der jüngsten Verluste gibt es unter Marktbeobachtern weiterhin Hoffnungen auf eine mögliche Erholung in den kommenden Wochen. Viele Analysten verweisen auf saisonale Muster, die in der Vergangenheit häufig zu Kursanstiegen im vierten Quartal führten.
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