Der EUR eröffnet gegenüber dem USD bei 1,0972 (05:44 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1,0952 im US-Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 148,50. In der Folge notiert EUR-JPY bei 162,93. EUR-CHF oszilliert bei 0,9411.

Märkte: Erholung seit Freitag

Der Finanzmarkt zeigt sich seit Freitag erholt, messbar an den Aktienindices. Entscheidend war die Reaktion auf den unerwartet positiv ausgefallenen US-Arbeitsmarktbericht. Die Tatsache, dass damit Zinssenkungserwartungen moderiert wurden, Renditen an den Rentenmärkten legten zu (D +0,07%, USA +0,13% bei 10-jährigen Staatsanleihen), hatte keine Auswirkungen auf die Aktienmärkte (bemerkenswert!). Der USD profitierte. Er konnte insbesondere gegenüber dem JPY, aber auch gegenüber EUR, Gold und Silber an Boden gewinnen.

Die latenten Eskalationen in der Geopolitik werden weitgehend ausgeblendet. Die Reaktionen des Ölpreises (Zuspitzung in Nahost) müssen bisher als überschaubar klassifiziert werden. Das Datenpotpourri lieferte überwiegend Risikofreude unterstützende Signale, zumindest aufersten Blick. Der US-Arbeitsmarktbericht wies bei der Beschäftigung außerhalb des Agrarsektors eine Zunahme um 254.000 Jobs aus (Prognose 140.000). Damit wurde das Bild der zuletzt enttäuschenden Entwicklung (u.a. Revisionen) gedreht. 

Es gibt im aktuellen Report jedoch Anomalien, die berücksichtigt werden sollten und Qualitätsfragen bezüglich des Reports aufwerfen (siehe unten). Die Einkaufsmanagerindices der Baubranche des UK signalisieren anders als in der Eurozone Wachstum. Bis auf Frankreich verbesserten sich die Indices der Eurozone leicht, aber auf prekärem Niveau. Die EU macht sich jetzt für Atomkraft stark (Link) und kritisiert Deutschlands Anti-Atom-Politik. Das wird spannend, hier ist Deutschland isoliert! Aktienmärkte: Late Dax +1,10%. EuroStoxx 50 +1,27%, S&P 500 +0,89%, Dow Jones +0,75%, US Tech 100 +1,19%

Aktienmärkte in Fernost Stand 06:05 Uhr: Nikkei (Japan) +2,18%, CSI 300 (China) Feiertag, Hangseng (Hongkong) +1,15%, Sensex (Indien) +0,30% und Kospi (Südkorea) +1,02%. Rentenmärkte: Die 10-jährige Bundesanleihe rentiert heute früh mit 2,21% (Vortag 2,14%), während die 10-jährige US-Staatsanleihe eine Rendite in Höhe von 3,98% (Vortag 3,85%) abwirft.

Devisenmärkte: Der USD bleibt an den Devisenmärkten als vermeintlich "Safe Haven" gefragt (EUR/USD -0,0055). Gold (-13,60 USD) und Silber (-0,04 USD) verloren im Zuge der USD-Stärke überschaubar an Boden.

Deutschland. Laut IFO Barometer Stimmung in der Autoindustrie leicht verbessert

Der Geschäftsklimaindex der deutschen Automobilindustrie ist laut IFO-Barometer per September um 1,3 Punkte gestiegen. Der Indikator bleibt mit -23,0 Punkten im langfristigen Vergleich auf sehr niedrigem Niveau. Das Barometer der Geschäftserwartungen legte von -39,6 auf -32,4 Zähler zu, während das Barometer der Lagebeurteilung von -7,5 auf -13,0 Punkte nachgab.

O-Ton IFO: "Die Autoindustrie konnte damit den Sturzflug des vorherigen Monats aufhalten. Es wäre allerdings zu früh, Entwarnung zu geben."

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Kommentar: Man freut sich in Deutschland über jede auch noch so kleine positive Wendung, aber bei nüchterner Betrachtung ist der Anstieg des Gesamtindex Ausdruck von Hoffnung bezüglich der Geschäftserwartungen. Die reale Lage verfällt unter Schwankungen seit rund einem Jahr. Das muss besorgen!

USA: Vermeintlich starker Arbeitsmarktbericht?

Im Datenpotpourri (siehe unten) sind alle relevanten Daten des Arbeitsmarktberichts dargestellt. Der Arbeitsmarkt lieferte unerwartet positive Daten.

Wegen einer historischen Anomalie bedarf es bei der aktuellen Veröffentlichung einer Erörterung, um Sachlichkeit zu gewährleisten.

Per September kam es in den USA zu einem historischen Rekord und einer historischen Anomalie (ex Juni 2020 Corona). Laut dem "Household Survey" (Table A8), der Grundlage der Berechnung der Arbeitslosenquote, nahm die Zahl der Beschäftigten im öffentlichen Sektor (Regierung) um 785.000 von zuvor 21,431 Millionen auf 22,216 Millionen zu. Laut dem "Establishment Survey", der Grundlage der Berechnung der "Nonfarm Payrolls", stellte sich der Anstieg auf nicht bereinigter Basis auf massive 918.000 bei Regierungsbeschäftigten und auf -458.000 bei den Beschäftigten in der Privatwirtschaft.

Kommentar: Diese Daten werfen Qualitätsfragen bezüglich des US-Arbeitsmarktberichts auf. Im Hinblick auf die anstehenden Präsidentschaftswahlen könnten sich Fragen aufdrängen, "könnten" ...


Datenpotpourri der letzten 24 Handelsstunden

Eurozone: PMIs der Baubranche bis auf Frankreich erholt, aber weiter kritisch

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Frankreich. Die Industrieproduktion verzeichnete per August im Monatsvergleich einen unerwarteten Anstieg um 1,4% (Prognose 0,2%, Vormonat revidiert von -0,5% auf +0,2%). Spanien: Die Industrieproduktion nahm per Berichtsmonat August im Jahresvergleich um 0,1% ab (Prognose +0,1%, Vormonat -0,4%).


UK: Britischer PMI der Baubranche auf höchstem Stand seit 04/2022

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USA: Starker Arbeitsmarktbericht!

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Derzeit ergibt sich für den EUR gegenüber dem USD eine negative Tendenz. Ein Überschreiten der Widerstandszone bei 1.1180 - 1,1210 negiert dieses Szenario.

Viel Erfolg!

© Folker Hellmeyer 
Chefvolkswirt der Netfonds Gruppe

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