Das Währungspaar EUR/USD konnte am Mittwochvormittag seine Erholung fortsetzen und bewegte sich zur Mitte der europäischen Handelssitzung stabil um die Marke von 1,0300. Im Fokus stand der mit Spannung erwartete Verbraucherpreisindex (CPI) aus den USA für Dezember – ein entscheidender Faktor für die künftige Richtung der Märkte.

Ein Grund für die positive Grundstimmung an den Märkten waren die überraschend starken Quartalsberichte großer US-Banken. Besonders Goldman Sachs stach heraus: Der Gewinn verdoppelte sich im vierten Quartal – ein beeindruckendes Ergebnis, das den Bankensektor stützt. Auch JP Morgan konnte überzeugen und verzeichnete ein beachtliches Wachstum im Bereich Vermögens- und Asset-Management. Solche Zahlen sorgen in einer Zeit wirtschaftlicher Unsicherheit für ein wichtiges Signal der Stabilität.

Auf der anderen Seite dämpften schwache Wirtschaftsdaten aus der Eurozone die Entwicklung des Euros. Im November stieg die Industrieproduktion zwar um 0,2 % im Monatsvergleich, blieb jedoch hinter den erwarteten 0,3 % zurück. Im Jahresvergleich fiel die Produktion um 1,9 % und verschlechterte sich damit deutlich gegenüber dem Rückgang von 1,1 % im Vormonat. Obwohl dieser Rückgang im Rahmen der Prognosen lag, zeigten die Zahlen, dass die Industrieproduktion weiterhin schwächelt. Kein Wunder also, dass der Euro zunächst nicht stärker zulegen konnte.

Die erhoffte Bewegung kam nach Veröffentlichung der US-Inflationsdaten: Der Verbraucherpreisindex stieg im Jahresvergleich um 2,9 % – genau im Rahmen der Erwartungen. Das eigentliche Überraschungsmoment lieferte jedoch der Kern-CPI, der als verlässlicheres Maß für die Entwicklung der Kerninflation gilt: Er lag mit 3,2 % unter den prognostizierten 3,3 % und deutlich unter dem vorherigen Wert von 3,4 %. Das weckte bei Anlegern Hoffnung, dass der Inflationsdruck nachlassen könnte – und damit auch der Druck auf die US-Notenbank, die Zinsen weiter aggressiv zu erhöhen.

Technischer Ausblick: Wo steht der EUR/USD aktuell?

EURUSD

Ein Blick auf den Tageschart zeigt, dass das Währungspaar weiterhin unter der 20-Tage-Simple-Moving-Average (SMA) notiert, die bei etwa 1,0350 einen wichtigen Widerstand bildet. Zudem bleibt der Abwärtstrend intakt: Die 100-Tage-SMA befindet sich deutlich unter der 200-Tage-SMA im Bereich zwischen 1,0770 und 1,0800 – zwar weit entfernt, aber ein klares Signal für den anhaltenden Verkaufsdruck. Die technischen Indikatoren bleiben im negativen Bereich und zeigen leichte Abwärtstendenzen.

Auf dem 4-Stunden-Chart sieht die Lage etwas freundlicher aus. Hier deutet vieles auf weiteres Aufwärtspotenzial hin, auch wenn der Kurs nach dem Erreichen eines Zwischenhochs bei 1,0353 leicht zurückgefallen ist. Die technischen Indikatoren bewegen sich weiterhin im positiven Bereich und zeigen nach Norden. Der Kurs liegt über der flachen 20-SMA, was für kurzfristige Stärke spricht. Ein kleiner Dämpfer bleibt allerdings: Die 100-SMA verläuft nach wie vor leicht abwärts und könnte im Bereich der Tageshochs zusätzlichen Widerstand leisten.

Unterstützungs- und Widerstandsmarken im Überblick

  • Wichtige Unterstützungen: 1,0285 / 1,0240 / 1,0190
  • Wichtige Widerstände: 1,0350 / 1,0385 / 1,0410

Fazit: Knapper Balanceakt zwischen Hoffnung und Vorsicht

Die Erholungsbewegung des EUR/USD bleibt trotz des jüngsten Aufschwungs fragil. Zwar sorgten die US-Inflationsdaten für etwas Aufwind, da sie die Hoffnung auf eine gemäßigtere Zinspolitik der Fed beflügelten. Doch technische Widerstände im Bereich um 1,0350 könnten das Momentum bremsen. Gleichzeitig bleibt die Schwäche der Eurozone ein Risikofaktor. Sollten die nächsten Wirtschaftsdaten aus Europa nicht überzeugen, könnte der Euro erneut unter Druck geraten. Der Bereich um 1,0300 bleibt damit ein entscheidendes Niveau, das kurzfristig über weitere Bewegungen bestimmen dürfte.

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