Der EUR/USD-Kurs zeigt sich vor der mit Spannung erwarteten Fed-Zinsentscheidung lethargisch und pendelt um die Marke von 1,0500. Die Unsicherheit darüber, wie stark die US-Notenbank den Leitzins senken und welche Signale sie für die kommenden Monate senden wird, lähmt die Märkte. Auch politische Sorgen wie die mögliche Rückkehr von Donald Trump ins Weiße Haus belasten die Risikobereitschaft der Anleger.
Wall Street unter Druck – Asien bleibt gelassen
Am Dienstag rutschten die US-Aktienmärkte kräftig ab, da Spekulationen über eine mögliche Verlangsamung der geldpolitischen Lockerung die Stimmung trübten. Anders sah es in Asien aus: Die dortigen Märkte starteten mit leichtem Optimismus in den Handelstag, bevor sie gemischt schlossen. Europa zeigt sich dagegen stabil – Anleger setzen hier auf die „Warten-und-Sehen“-Strategie.
Inflation in der Eurozone unter den Erwartungen
Unterdessen meldete die Eurozone ihre endgültigen Inflationszahlen für Oktober. Der harmonisierte Verbraucherpreisindex (HICP) stieg im Jahresvergleich um 2,2 % und lag damit leicht unter der vorherigen Schätzung von 2,3 %. Die Kerninflation wurde mit 2,7 % bestätigt und zeigte keine Überraschungen.
Aus den USA kamen bisher wenig marktbewegende Daten. Die wöchentlichen Hypothekenanträge sanken um 0,7 %, nachdem sie in der Vorwoche noch um 5,4 % gestiegen waren. Später folgen noch die Bau- und Wohnungsdaten für November – spannend, aber vor der Fed-Entscheidung nebensächlich.
Fed-Entscheidung im Fokus: Alle Augen auf Powell und den Dot-Plot
Die große Frage bleibt, was die Fed heute verkünden wird. Ein Zinsschnitt um 25 Basispunkte scheint sicher, doch wie es danach weitergeht, ist völlig offen. Die Notenbank wird zudem ihren „Summary of Economic Projections“ (SEP) veröffentlichen, das sogenannte Dot-Plot-Diagramm, das künftige Zinsschritte visualisiert. Anleger werden zudem Jerome Powells Pressekonferenz genau verfolgen, um mögliche Hinweise auf die künftige Geldpolitik zu erhalten.
Technischer Ausblick für den EUR/USD: Verkäufe dominieren weiterhin
Tageschart:
Aus technischer Sicht bleibt der EUR/USD in einem kritischen Zustand. Die Bären scheinen das Kommando zu behalten. Immer wieder stößt der Kurs bei der 20-Tage-SMA-Linie um 1,0520 auf Widerstand, während die 100- und 200-Tage-SMAs weiter über dem aktuellen Niveau verlaufen und den Druck verstärken.
Auch die Indikatoren bleiben im roten Bereich: Der Momentum-Indikator zeigt sich flach und verharrt knapp unter seiner 100er-Linie, während der RSI bei 41 konsolidiert – klare Kaufimpulse fehlen.
Kurzfristiger Ausblick:
Auf kurzfristiger Basis bleibt das Bild ebenfalls angespannt. Die gleitenden Durchschnitte bewegen sich in einer engen Spanne, was den jüngsten Seitwärtshandel widerspiegelt. Der EUR/USD bleibt jedoch klar unter der 20-SMA-Linie, was auf anhaltenden Verkaufsdruck hinweist. Die technischen Indikatoren verlaufen ebenfalls flach und in negativen Bereichen – die Bären pausieren, bleiben aber in Kontrolle.
Wichtige Kursmarken:
- Unterstützungen: 1,0460 | 1,0410 | 1,0375
- Widerstände: 1,0520 | 1,0570 | 1,0625
Fazit:
Solange der EUR/USD unter 1,0520 bleibt, dominieren die Verkäufer das Geschehen. Eine klarere Richtung dürfte sich erst nach der Fed-Entscheidung abzeichnen. Die Märkte sind angespannt und könnten nach Powells Rede volatil reagieren – in beide Richtungen. Anleger sollten sich daher auf alle Szenarien vorbereiten.
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