• EUR/USD geriet unter Druck und fiel wieder unter die 1,1300-Marke.
  • Der US-Dollar erholte sich deutlich bei sinkenden Renditen und stabilen Zolllasten.
  • Die wirtschaftliche Stimmung in Deutschland und der EMU fiel im April.

Der Euro (EUR) konnte am Dienstag die jüngsten Höchststände gegenüber dem US-Dollar (USD) nicht erneut testen und bleibt anfällig für weiteren Verkaufsdruck, da die Bären die Stimmung rund um die Gemeinschaftswährung kontrollieren.

Tatsächlich geriet EUR/USD, nachdem es in der letzten Woche Jahreshöchststände nahe 1,1470 erreicht hatte, unter Druck und fiel am Dienstag wieder unter die 1,1300-Marke, was einem Zwei-Tages-Tief entspricht. Diese Preisbewegung fand parallel zu einem starken Anstieg des US-Dollars (USD) statt, der den US-Dollar-Index (DXY) wieder über die 100,00-Marke hob.

Zusätzlich kamen sinkende US-Staatsanleiherenditen und eine milde Erholung der 10-jährigen Bundesanleihen Deutschlands zu den täglichen Dynamiken des Paares hinzu.

Handelskrieg-Bedenken

Handelsbezogene Unsicherheiten bleiben ein zentrales Anliegen für die Märkte. Präsident Trump verstärkte die Ängste vor einem globalen Handelskrieg, indem er ab dem 5. April einen umfassenden Zoll von 10% auf alle US-Handelspartner verhängte, zusammen mit zusätzlichen Zöllen von 10% bis 50% auf ausgewählte Länder und Regionen.

Die Europäische Union (EU) sah sich einem Zoll von 20% gegenüber, und später bestätigte das Weiße Haus, dass China mit Zöllen von bis zu 145% belegt werden würde.

Obwohl Trump eine vorübergehende 90-tägige Pause bei weiteren Zöllen für Länder ankündigte, die von Vergeltungsmaßnahmen absehen – ein Angebot, das den Marktteilnehmern etwas Erleichterung verschaffte – warnte die Präsidentin der EU, Ursula von der Leyen, dass Brüssel nicht zögern würde, zu reagieren, wenn es notwendig sei.

Darüber hinaus bot Trumps Entscheidung am Sonntag, Smartphones und Computer von den Zöllen auf China auszunehmen, einen leichten Puffer für das Risiko-Umfeld.

Zentralbank-Fokus

Zentralbanken stehen weiterhin im Mittelpunkt der Marktaufmerksamkeit. Die Federal Reserve (Fed) hat kürzlich die Zinssätze unverändert gelassen und Bedenken geäußert, dass die neu verhängten Zölle die inflationären Druck wieder anheizen könnten, während das Wirtschaftswachstum langsamer wird. Fed-Vorsitzender Jerome Powell bekräftigte später diesen vorsichtigen Ansatz und deutete auf einen möglichen Lockerungszyklus hin, wobei die Händler nun mit einem vollständigen Zinssatz von einem Prozentpunkt bis Ende des Jahres rechnen, nachdem die US-Inflationsdaten im März schwächer als erwartet ausfielen.

Über den Atlantik wird allgemein erwartet, dass die Europäische Zentralbank (EZB) am Donnerstag ihren Zinssatz um 25 Basispunkte senken wird. Während die EZB ein moderates kurzfristiges Wachstum mit leichten inflationären Druck bis 2026 prognostizierte, warnte Präsidentin Christine Lagarde, dass ein eskalierender Handelskonflikt mit den USA das BIP der Eurozone um bis zu 0,5% reduzieren könnte. Einige EZB-Offizielle haben sogar angedeutet, dass weitere politische Anpassungen am Horizont stehen könnten, wenn die Spannungen weiter zunehmen.

Euro-Bullen halten ihre Position

In Bezug auf die Positionierung sind die spekulativen Netto-Longs im Euro laut dem neuesten CFTC-Bericht auf zweiwöchige Höchststände von rund 60.000 Kontrakten gestiegen, während Hedgefonds und andere kommerzielle Akteure ihre Netto-Shorts auf etwa 90.500 Kontrakte erhöht haben – ein weiteres Zwei-Wochen-Hoch. In der Zwischenzeit ist das offene Interesse auf mehrwöchige Höchststände nahe 700.000 Kontrakten gestiegen.

Und die Technik?

Technisch gesehen deuten die Aufwärtsziele auf die erste Hürde bei dem 2025-Hoch von 1,1473 (11. April) hin. Eine starke Bewegung über dieses Niveau könnte den Weg zum 2022-Hoch von 1,1498 (19. Februar) ebnen, kurz vor der signifikanten 1,1500-Barriere.

Im Gegensatz dazu wird Unterstützung beim 200-Tage-Simple Moving Average (SMA) bei 1,0747 gefunden, gefolgt vom wöchentlichen Tief von 1,0732 (27. März) und dann dem 55-Tage-SMA bei 1,0695.

Momentum-Indikatoren zeigen, dass der Relative Strength Index (RSI) auf etwa 69 gefallen ist, während ein Average Directional Index (ADX) nahe 43 einen moderat starken Trend unterstreicht, der die vorherrschende bullische Tendenz unterstützt.

EUR/USD Tageschart

Alles in allem

Mit dem US-Dollar, der einen Teil seiner Stärke verliert, gewinnt der Euro an Boden, auch wenn die globalen Handelskonflikte zunehmen. Die Zentralbanken in den USA und Europa navigieren durch diese unsicheren Bedingungen, indem sie die Inflation, Wachstumsindikatoren und die neuesten Zollankündigungen genau im Auge behalten. Obwohl EUR/USD in der nahen Zukunft bereit zu sein scheint, seinen Aufwärtstrend fortzusetzen, könnten sich sich entwickelnde Risikostimmungen und laufende Handelsentwicklungen auf dem Weg zu Volatilität führen.


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