- Der EUR/USD setzte seinen Abwärtstrend fort und durchbrach am Donnerstag kurzzeitig die Marke von 1,0900.
- Der US-Dollar legte deutlich zu und erreichte ein neues Zweimonatshoch.
- Die am CPI gemessene US-Inflation war im September stärker als erwartet gestiegen.
Am Donnerstag weitete der EUR/USD seine Verluste aus und erreichte erneut den Bereich knapp unter 1,0900, in Reichweite des kritischen 200-Tage-SMA.
Gleichzeitig gewann der US-Dollar (USD) weiter an Stärke, unterstützt durch steigende US-Renditen am kurzen und langen Ende der Kurve. Dies trieb den US-Dollar-Index (DXY) auf neue Mehrwochenhochs oberhalb der Hürde von 103,00.
Die jüngst veröffentlichten Sitzungsprotokolle des Offenmarktausschusses (FOMC) vom 18. September gaben dem US-Dollar weiteren Auftrieb. Aus den Protokollen ging hervor, dass eine „substanzielle Mehrheit“ der Entscheidungsträger eine Lockerung der Geldpolitik durch eine Senkung um 50 Basispunkte befürwortete. Es wurde jedoch betont, dass dies die Federal Reserve nicht auf ein bestimmtes Tempo künftiger Zinssenkungen festlege. Die Entscheidungsträger waren sich allgemein einig, dass die Zinssenkung die Politik besser an die jüngsten Inflations- und Arbeitsmarkttrends anpasste.
Die US-Inflation stieg im September stärker als ursprünglich erwartet, wobei der Verbraucherpreisindex (VPI) im Jahresvergleich um 2,4 % und der Kern-VPI um 3,3 % anstiegen. In diesem Zusammenhang stiegen auch die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe stärker als erwartet, was auf eine weitere Abkühlung des Arbeitsmarktes hindeutet.
Raphael Bostic, Präsident der Federal Reserve Bank of Atlanta, sagte, er würde es begrüßen, wenn die Fed bei der nächsten Sitzung auf eine Zinssenkung verzichten würde. Er fügte hinzu, dass die jüngste „Volatilität“ der Inflations- und Beschäftigungsdaten eine Beibehaltung der Zinssätze im November rechtfertigen könnte.
Laut dem FedWatch-Tool der CME Group liegt die Wahrscheinlichkeit einer Zinssenkung um 25 Basispunkte im nächsten Monat bei etwa 85 %.
Auf der anderen Seite des Atlantiks schlug die Europäische Zentralbank (EZB) bei ihrer letzten Sitzung einen vorsichtigeren Ton an und verwies sowohl auf den Inflationsdruck als auch auf allgemeine wirtschaftliche Bedenken. EZB-Präsidentin Christine Lagarde betonte, dass die Inflation in der Eurozone zwar hoch bleibe, die Auswirkungen der restriktiven Geldpolitik aber allmählich nachließen, was das Wachstum ankurble.
EZB-Direktoriumsmitglied Yannis Stournaras sprach sich kürzlich für zwei Zinssenkungen in diesem Jahr aus und erwartet eine weitere Lockerung im Jahr 2025. François Villeroy deutete ebenfalls eine Zinssenkung in der kommenden Woche an, während Peter Kazimir zur Vorsicht mahnte und mehr Daten vor der Entscheidung im Dezember forderte. Unterdessen wies Gabriel Makhlouf auf mögliche Aufwärtsrisiken für die Inflation hin, die sich aus dem starken Lohnwachstum und der anhaltenden Inflation im Dienstleistungssektor ergeben, auch wenn die Inflation nach den jüngsten Daten voraussichtlich zurückgehen wird.
Die jüngsten Daten zeigen, dass die Inflation in der Eurozone, gemessen am Harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI), im September im Jahresvergleich auf 1,8 % gesunken ist und damit unter dem Ziel der EZB liegt. Dies verstärkt die Erwartung, dass weitere Zinssenkungen bevorstehen könnten.
Da sowohl die Fed als auch die EZB die Zinsen voraussichtlich weiter senken werden, bleibt der EUR/USD-Ausblick eng mit den makroökonomischen Bedingungen verbunden. In diesem Umfeld dürfte sich die US-Wirtschaft besser entwickeln als die der Eurozone, was den US-Dollar weiter stützen könnte.
EUR/USD Tages-Chart
Weitere Kursverluste könnten dazu führen, dass EUR/USD das Oktobertief von 1,0899 (10. Oktober) testet, bevor das Wochentief von 1,0881 (8. August) erreicht wird.
Auf der positiven Seite stellt der 55-Tage-SMA bei 1,1035 eine vorübergehende Hürde dar, bevor das 2024-Hoch bei 1,1214 (25. September) erreicht wird, gefolgt vom 2023-Hoch bei 1,1275 (18. Juli) und der runden Marke von 1,1300.
In der Zwischenzeit dürfte sich der Aufwärtstrend des Paares fortsetzen, solange es über dem kritischen 200-Tage-SMA bei 1,0873 bleibt.
Der 4-Stunden-Chart zeigt nun eine Vertiefung des negativen Trends. Auf der Oberseite liegt der erste Widerstand bei 1,0996, gefolgt vom 55-Tage-SMA bei 1,1023 und dann bei 1,1082. Der Relative-Stärke-Index (RSI) ist auf etwa 32 gefallen.
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