- EUR/USD hat den Rückgang vom Freitag fortgesetzt und das Gebiet unter 1,0800 erneut aufgesucht.
- Der US-Dollar verzeichnete seinen zweiten täglichen Anstieg aufgrund der Nachfrage nach sicheren Anlagen.
- Die globalen Märkte kämpfen weiterhin mit den kürzlich angekündigten Zöllen.
Der Verkaufsdruck auf den Euro (EUR) gewinnt am Montag wieder an Boden, was dazu führt, dass EUR/USD kurzzeitig in den Bereich unter 1,0900 fällt und zwei-Tages-Tiefs erreicht, unterstützt durch einen weiteren festen Ton im US-Dollar (USD).
In Bezug auf den US-Dollar-Index (DXY) wurden die Gewinne vom Freitag fortgesetzt und die Zone von 103,50 erneut aufgesucht, unterstützt durch Zuflüsse in sichere Anlagen, anhaltende Zollbedenken und eine anständige Erholung der US-Renditen über verschiedene Zeiträume.
Neue Zölle: Europas nächste große wirtschaftliche Herausforderung
Trumps neuer Handelsplan sieht einen Basiszoll von 10% auf alle US-Handelspartner vor, plus zusätzliche Abgaben von 10% bis 50% für bestimmte Länder. China sieht sich einem steilen Aufschlag von 34% zusätzlich zu einem bestehenden Zoll von 20% gegenüber, während die Europäische Union (EU) mit einem Zoll von 20%, das Vereinigte Königreich mit 10% und Japan mit 24% konfrontiert ist. Der Basiszoll trat am 5. April in Kraft, während die härteren reziproken Maßnahmen am 9. April folgten.
Darüber hinaus warnte Präsident Donald Trump, dass er neue Zölle von 50% auf China erheben würde, wenn Peking seine Vergeltungszölle auf US-Exporte bis morgen nicht aufhebt.
In der Zwischenzeit argumentierte die Präsidentin der Europäischen Union (EU), Ursula von der Leyen, dass die EU zwar offen für Zollverhandlungen mit den USA sei, der Block jedoch auch bereit sei, gegebenenfalls zu reagieren.
Osteuropa sieht Funken neuer Hoffnung
In der Zwischenzeit haben sich die geopolitischen Spannungen in Osteuropa leicht entspannt, nachdem der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj einen Waffenstillstand angekündigt hat, der kritische Energieinfrastruktur und Schwarzmeer-Routen abdeckt – ein Deal, der teilweise von den Vereinigten Staaten vermittelt wurde.
Darüber hinaus deutete Präsident Trump auch auf eine mögliche Vereinbarung zur gemeinsamen Nutzung von Mineralerträgen zwischen den USA und der Ukraine hin, was die Tür für amerikanische Investitionen im Energiesektor der Ukraine öffnet.
Hohe See voraus: Zentralbanken sehen sich steigender Unsicherheit gegenüber
Die Federal Reserve (Fed) hat kürzlich die Zinssätze unverändert gelassen und das Risiko einer durch neue Zölle angeheizten Inflation gegen erste Anzeichen einer abkühlenden Wirtschaft abgewogen. Fed-Vorsitzender Jerome Powell bekräftigte eine "datenabhängige" Haltung und merkte an, dass bis zu 50 Basispunkte an Lockerungen noch auf dem Tisch liegen könnten, wenn das Wachstum schwächer wird.
Darüber hinaus stellte Powell am Freitag fest, dass trotz der erhöhten Unsicherheit klar wird, dass die Zollsteigerungen deutlich größer sein werden als erwartet. Er fügte hinzu, dass die wirtschaftlichen Folgen wahrscheinlich diesen Trend widerspiegeln werden – was zu höherer Inflation und langsamerem Wachstum führt – und betonte, dass diese Faktoren die Zentralbank zwingen würden, sich mit einigen herausfordernden Entscheidungen auseinanderzusetzen.
Über den Atlantik senkte die EZB ihren Leitzins um 25 Basispunkte und signalisierte zusätzliche Lockerungen, falls die Unsicherheit anhält. Neue Prognosen heben ein langsameres Wachstum und hartnäckige kurzfristige Inflation hervor, obwohl die Entscheidungsträger davon ausgehen, dass der Preisdruck bis 2026 nachlassen wird. EZB-Präsidentin Christine Lagarde warnte, dass ein Zollkonflikt mit den USA das BIP der Eurozone um 0,5% schmälern könnte. Die Geldmärkte preisen derzeit eine 80%ige Wahrscheinlichkeit für eine weitere Zinssenkung in diesem Monat ein.
Lagarde unterstrich die globalen Auswirkungen, die Zölle haben könnten, während das EZB-Vorstandsmitglied Isabel Schnabel die tiefgreifenden Auswirkungen der US-Politik auf Europa hervorhob. Robert Holzmann argumentierte jedoch, dass mit der nachlassenden Inflation in der Eurozone und den aktuellen Zinsen, die das Wachstum nicht bremsen, weitere Senkungen nicht notwendig seien – obwohl er einräumte, dass ein Handelskrieg die Zentralbanken zwingen könnte, unkonventionelle Maßnahmen in Betracht zu ziehen.
Euro-Bullen machen eine Pause
Spekulative Händler wenden sich optimistisch dem Euro zu, obwohl die Netto-Long-Positionen laut dem CFTC-Bericht für die Woche bis zum 1. April, einen Tag vor dem "Befreiungstag", auf drei-Wochen-Tiefs nahe 52K Kontrakten zurückgegangen sind. In der Zwischenzeit haben kommerzielle Akteure ihre Short-Positionen reduziert, die nun bei fast 83K Kontrakten stehen.
EUR/USD: Die nächsten Schritte chartieren
Der unmittelbare Aufwärtstrend für EUR/USD wird durch das Hoch von 2025 bei 1,1145 (3. April) begrenzt, wobei die runde Marke bei 1,1200 und das Hoch von 2024 bei 1,1213 (25. September) die nächsten wichtigen Widerstandsniveaus darstellen.
Nach unten hin liegt die erste Unterstützung beim wöchentlichen Tief von 1,0732 (27. März), was mit dem 200-Tage-SMA übereinstimmt. Ein entscheidender Bruch unterhalb dieses Bereichs könnte die Tür für einen tieferen Rückgang in Richtung des vorläufigen 55-Tage-SMA bei 1,0616 öffnen.
Technische Indikatoren bieten gemischte Signale. Der Relative Strength Index (RSI) hat sich nahe 61 entspannt und kommt aus dem überkauften Bereich, während der Average Directional Index (ADX) über 31 auf einen insgesamt moderat starken Trend hinweist.
EUR/USD Tageschart
Ausblick
Die Marktteilnehmer werden sich intensiv auf mögliche Veränderungen in der US-Handelspolitik, weitere Entwicklungen in Osteuropa und frische Signale von sowohl der Fed als auch der EZB konzentrieren. Die FOMC-Protokolle und die US-Inflationszahlen werden die nächsten wichtigen Ereignisse in dieser Woche sein, da die Händler nach Hinweisen auf die nächsten Schritte für EUR/USD in dieser sich schnell verändernden Landschaft suchen.
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