- Die Erholung des EUR/USD scheiterte kurz vor der wichtigen Marke von 1,1000.
- Der US-Dollar verzeichnete im oberen Bereich abwechselnd Gewinne und Verluste.
- Die Industrieproduktion in Deutschland lag im August über den Schätzungen.
Der EUR/USD beendete den Handel am Dienstag im Bereich der 1,0970 und damit kaum verändert gegenüber dem Schlusskurs vom Montag. Zuvor hatte der Kassakurs versucht, die Hürde bei 1,1000 erneut zu testen, was jedoch nicht gelang.
Der US-Dollar (US) hielt sich derweil angesichts durchwachsener US-Renditen über die gesamte Kurve zurück, während die Anleger nach der Nachricht über mögliche Waffenstillstandsgespräche zwischen Israel und der Hisbollah vorsichtig blieben.
Auf globaler Ebene überwog die jüngste Risikoaversion den Optimismus angesichts der Konjunkturmaßnahmen Chinas zur Ankurbelung der Wirtschaft nach der Pandemie.
Hinsichtlich der Geldpolitik gingen die Märkte weiterhin von einer weiteren Lockerung durch die Federal Reserve (Fed) in den kommenden Monaten aus. Die Wahrscheinlichkeit einer starken Zinssenkung ist jedoch gesunken, insbesondere nach dem besser als erwartet ausgefallenen US-Arbeitsmarktbericht für September.
Fed-Chef Jerome Powell bekräftigte einen datenbasierten Ansatz für künftige Zinsentscheidungen und signalisierte, dass sich das Tempo der Zinssenkungen verlangsamen könnte. Die Märkte preisen derzeit eine mögliche Zinssenkung um 25 Basispunkte bei den Fed-Sitzungen im November und Dezember ein.
Auf Seiten der Fed signalisierten die Verantwortlichen am Dienstag Unterstützung für weitere Zinssenkungen. Der Präsident der Fed von St. Louis, Alberto Musalem, sprach sich für weitere Senkungen im Zuge der wirtschaftlichen Entwicklung aus, während der Präsident der Fed von New York, John Williams, betonte, dass nach der Senkung um einen halben Prozentpunkt im September weitere Senkungen „im Laufe der Zeit“ gerechtfertigt sein könnten. Schließlich sprach sich auch FOMC-Gouverneurin Adriana Kugler nachdrücklich für die jüngsten Senkungen aus und würde eine weitere Lockerung unterstützen, wenn die Inflation wie erwartet weiter sinkt.
Auf der anderen Seite des Atlantiks nahm die Europäische Zentralbank (EZB) bei ihrem jüngsten Treffen aufgrund des Inflations- und Konjunkturdrucks eine vorsichtigere Haltung ein. In ihren jüngsten Kommentaren stellte EZB-Präsidentin Christine Lagarde fest, dass die Inflation in der Eurozone zwar hoch bleibe, die restriktive Geldpolitik aber allmählich gelockert werde, was das Wachstum ankurbeln könnte. Die EZB geht davon aus, dass die Inflation bis 2025 ihr Ziel von zwei Prozent erreichen wird.
Anfang der Woche deutete EZB-Vizepräsident Luis de Guindos an, dass das Wachstum in der Eurozone kurzfristig schwächer ausfallen könnte, zeigte sich aber weiterhin optimistisch, dass die Erholung von steigenden Realeinkommen und einer Lockerung der Geldpolitik getragen werde. Darüber hinaus wies der französische Notenbankchef François Villeroy de Galhau darauf hin, dass das schwache Wirtschaftswachstum dazu führen könnte, dass die Inflation unter das 2%-Ziel der Bank fällt, was zu Zinsanpassungen führen könnte. Er sagte weitere Änderungen der Einlagenzinsen voraus und prognostizierte eine Rückkehr zu einem „neutralen“ Zinssatz bis 2025.
Jüngste Daten zeigen, dass die Inflation in der Eurozone, gemessen am Harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI), im September mit 1,8 % im Jahresvergleich unter das Ziel der EZB gefallen ist. Dies verstärkt die Ansicht, dass die EZB in den kommenden Monaten weitere Zinssenkungen in Erwägung ziehen könnte.
Da sowohl von der Fed als auch von der EZB weitere Zinssenkungen erwartet werden, scheinen sich die Aussichten für EUR/USD zunehmend auf die makroökonomischen Bedingungen zu konzentrieren. In dieser Hinsicht wird erwartet, dass die US-Wirtschaft die europäische Wirtschaft übertreffen wird, was zu einer weiteren Stärkung des US-Dollars führen könnte.
Was die Positionierung betrifft, so haben nicht-kommerzielle Händler (Spekulanten) ihre Netto-Long-Positionen im Euro auf den niedrigsten Stand seit Ende August reduziert, während kommerzielle Akteure ihre Netto-Short-Positionen auf ein Sechs-Wochen-Tief gesenkt haben, was auf einen leichten Rückgang der offenen Positionen zurückzuführen ist, wie aus dem CFTC-Positionierungsbericht für die Woche zum 1. Oktober hervorgeht.
EUR/USD Tages-Chart
Kurzfristiger technischer Ausblick für den EUR/USD
Weitere Rückgänge könnten dazu führen, dass der EUR/USD das Oktobertief bei 1,0950 (4. Oktober) testet, bevor das Wochentief bei 1,0881 (8. August) erreicht wird.
Auf der Oberseite liegt eine vorläufige Hürde beim 55-Tage-SMA bei 1,1032, bevor das Hoch von 1,1214 (25. September) erreicht wird, gefolgt vom Hoch von 1,1275 (18. Juli) und dem runden Wert von 1,1300.
In der Zwischenzeit wird erwartet, dass sich der Aufwärtstrend des Paares fortsetzt, solange es über dem kritischen 200-Tage-SMA bei 1,0873 bleibt.
Der 4-Stunden-Chart zeigt eine bullische Tendenz. Der erste Widerstand liegt bei 1,1082, gefolgt vom 200-Tage-SMA bei 1,1094 und 1,1143. Auf der anderen Seite liegt der erste Widerstand bei 1,0950, gefolgt von 1,0913 und dann 1,0881. Der Relative Strength Index (RSI) ist auf etwa 35 gefallen.
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