- EUR/USD beschleunigte seinen Rückgang auf Drei-Wochen-Tiefs nahe 1,0750.
- Der US-Dollar setzte seine wöchentliche Erholung fort, unterstützt durch höhere Renditen und Zölle.
- Trump sagte, dass Zölle auf die EU bald angekündigt werden könnten.
EUR/USD zog am Mittwoch zum sechsten Mal in Folge zurück und besuchte die Zone von 1,0750, was die Tür zu einem möglichen Besuch des kritischen 200-Tage-SMA im kurzfristigen Horizont öffnete.
Ein erstarkender US-Dollar (USD) ließ den US-Dollar-Index (DXY) auf Drei-Wochen-Hochs nahe 104,60 steigen, vor dem Hintergrund steigender US-Renditen über alle Laufzeiten.
Handelsunsicherheiten und Dollar-Richtung
Seit Präsident Trump im Amt ist, halten seine unberechenbaren Zollpolitiken die Märkte in Atem. Während Kanada und Mexiko bis zum 2. April eine vorübergehende Ausnahmegenehmigung erhielten, bleibt die Aussicht auf einen umfassenderen Handelskrieg ein erhebliches Risiko. Zölle könnten die Inflation erhöhen – was die Federal Reserve (Fed) zwingen würde, ihre Politik beizubehalten oder zu straffen – könnten jedoch auch das Wirtschaftswachstum bremsen. Diese Wechselwirkung hat die kurzfristige Perspektive des Greenbacks verwässert.
Trump deutete kürzlich neue Zölle auf Automobile, Aluminium und Pharmazeutika an, um angemessene inländische Lieferketten für potenzielle zukünftige Krisen zu sichern. Gleichzeitig ließ er jedoch mögliche Zollausnahmen für bestimmte Nationen am 2. April durchblicken, was eine weitere Unsicherheit in ein bereits volatiles Umfeld bringt.
Am Mittwoch kündigte er jedoch an, dass 20% Zölle auf Importe aus der Europäischen Union nächste Woche angekündigt werden könnten, was die Einzelwährung dazu brachte, ihren Rückgang zu beschleunigen.
Der Euro sollte Unterstützung in Friedensentwicklungen finden
Berichte über einen Waffenstillstand und laufende Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine boten dem Euro (EUR) etwas Erleichterung. Präsident Trump bemerkte, dass die USA und die Ukraine kurz davor stehen, ein Umsatzbeteiligungsabkommen über ukrainische kritische Mineralien abzuschließen, was amerikanischen Unternehmen ermöglichen könnte, in die ukrainische Energieinfrastruktur zu investieren.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj kündigte einen Waffenstillstand an, der das Schwarze Meer und Energieanlagen abdeckt, und warnte, dass er, falls Russland diese Bedingungen verletzt, zusätzliche US-Waffen und Sanktionen anstreben würde.
Die USA haben separat Vereinbarungen mit sowohl Kiew als auch Moskau vermittelt, um sichere Seewege zu gewährleisten und Energieanlagen zu schützen. Diese Entwicklungen haben die geopolitischen Spannungen leicht gemildert und bieten dem Euro einen bescheidenen Rückenwind.
Fed bleibt auf der Hut, deutet zukünftige Kürzungen an
Letzten Mittwoch ließ die Fed die Zinssätze unverändert, deutete jedoch auf eine mögliche Zinssenkung um 50 Basispunkte bis zum Jahresende hin. Die Entscheidungsträger verwiesen auf ein langsameres Wachstum und eine nachlassende Inflation, auch wenn sie ihre Inflationsprognose für 2025 auf 2,7% (von 2,5% zuvor) anhoben. Vorsitzender Jerome Powell betonte Geduld und erkannte an, dass Zölle den Preisdruck erhöhen, unterstrich jedoch die Bereitschaft der Fed, auf klarere wirtschaftliche Signale zu warten, bevor weitere Schritte unternommen werden.
Die Europäische Zentralbank (EZB) folgte dem Beispiel und senkte ihre Leitzinsen um 25 Basispunkte und deutete an, dass weitere Kürzungen auf dem Tisch liegen könnten, wenn die Unsicherheit anhält. Die Beamten reduzierten die Wachstumsprognosen für die Eurozone, während sie die kurzfristigen Inflationsschätzungen anhoben – obwohl sie weiterhin erwarten, dass der Preisdruck bis 2026 nachlässt. Einige Analysten glauben, dass die EZB ihren Lockerungszyklus früher als erwartet pausieren könnte, was dem Euro zusätzlichen Auftrieb geben könnte.
EZB-Präsidentin Christine Lagarde warnte, dass ein Zollstreit zwischen den USA und der EU das Wachstum der Eurozone um bis zu 0,5% verringern könnte, wenn beide Seiten eskalieren. Gleichzeitig lobte sie Deutschlands erhöhten fiskalischen Stimulus – trotz der Auswirkungen auf die Anleiherenditen.
Positionierung: Euro-Bullen treten vor
Die spekulativen Netto-Long-Positionen im Euro stiegen zum zweiten Mal in Folge und näherten sich 60K Kontrakten – Niveaus, die zuletzt Ende September 2024 zu sehen waren. Hedgefonds (gewerbliche Akteure) blieben zum vierten Mal in Folge netto short, erweiterten jedoch ihre Gesamtverträge auf rund 92,4K, ein Mehrmonatshoch, laut dem CFTC-Positionierungsbericht für die Woche bis zum 18. März.
Technisches Bild von EUR/USD
- Aufwärtsbarrieren: Unmittelbarer Widerstand liegt bei 1,0954 (Jahreshoch vom 18. März), mit einem sekundären Hindernis bei 1,0969 (23,6% Fibonacci-Retracement). Das psychologisch wichtige Niveau von 1,1000 könnte die nächste große Herausforderung darstellen.
- Abwärtsunterstützungen: Der 200-Tage-SMA nahe 1,0729 bietet erste Unterstützung. Darunter liegen der vorläufige 55-Tage-SMA bei 1,0531, der 100-Tage-SMA bei 1,0519 und das Tief vom 28. Februar bei 1,0359. Tiefere Böden liegen bei 1,0282 (Tief vom 10. Februar), 1,0209 (Tief vom 3. Februar) und 1,0176 (2025-Tief vom 13. Januar).
- Momentum-Signale: Mit dem Relative Strength Index (RSI), der auf etwa 53 fällt, und dem Average Directional Index (ADX), der auf fast 38 sinkt, deutet der technische Hintergrund auf eine wahrscheinliche Zunahme des Abwärtstrends hin, auch wenn das kurzfristige Momentum eine vorsichtige Neigung zeigt.
Tageschart von EUR/USD

Ausblick
EUR/USD bleibt hochgradig reaktiv auf Handelsnachrichten, Signale der Zentralbanken und wichtige Wirtschaftsdaten – insbesondere da Deutschland die fiskalen Ausgaben erhöht. Entwicklungen im Friedensprozess zwischen Russland und der Ukraine könnten die Marktstimmung schnell beeinflussen.
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