- EUR/USD hat sich in dieser Woche stark über die Marke von 1,0800 erholt.
- Der US-Dollar erreichte erneut Mehrmonatstiefs aufgrund von Zollerhöhungen und gemischten Renditen.
- Die EZB senkte ihren Leitzins um 25 Basispunkte, wie vorhergesagt.
Am Donnerstag setzte EUR/USD seinen Aufwärtstrend fort und stieg über die Marke von 1,0800, um neue Mehrmonatshochs zu erreichen und sich entscheidend über den wichtigen 200-Tage-Simple Moving Average (SMA) bei 1,0725 zu bewegen.
Die Rallye des Euro wurde durch eine verbesserte Wachstumsaussicht für Europa unterstützt, die durch die Ankündigung Deutschlands eines massiven Infrastrukturfonds in Höhe von 500 Milliarden Euro ausgelöst wurde. Diese strategische Initiative, die am Dienstagabend von der künftigen Regierungskoalition Deutschlands bestätigt wurde, umfasst bedeutende Infrastrukturinvestitionen und Reformen der Kreditvergaberechts. Die Anleger betrachteten diese Pläne als positiven Puffer gegen globale Handelsunsicherheiten, was das Marktvertrauen erheblich stärkte.
Das Paar profitierte auch von einem starken Rückgang des US-Dollars (USD), der durch anhaltende Sorgen der Anleger über die Gesundheit der US-Wirtschaft und die wechselhaften Handelsrichtlinien von Präsident Trump ausgelöst wurde. Der Dollar-Index (DXY) setzte seinen Rückgang unter die Marke von 104,00 zum ersten Mal seit Anfang November fort.
Handels Spannungen und Geopolitik beeinflussen die Märkte
Zu Beginn dieser Woche traten erhöhte Handels Spannungen auf, nachdem Präsident Trump 25% Zölle auf kanadische und mexikanische Waren sowie einen 20% Zoll auf Importe aus China verhängte. Vergeltungszölle aus Peking und Kanada schürten die Unsicherheit weiter.
Neueste Nachrichten am Donnerstag signalisierten jedoch, dass Trump ankündigte, Mexiko würde vorübergehend von Zöllen auf Waren, die unter das US-Mexiko-Kanada-Abkommen (USMCA) fallen, bis zum 2. April verschont bleiben. Er bestätigte jedoch nicht eine ähnliche Ausnahme für Kanada, trotz früherer Kommentare seines Handelsministers, die eine vergleichbare Regelung als wahrscheinlich ansahen.
Die laufenden Zolleskalationen können die Währungs Märkte auf zwei Hauptarten beeinflussen:
- Inflationsdruck: Steigende Zölle könnten zu höherer Inflation führen, was die Federal Reserve (Fed) dazu veranlassen könnte, eine restriktive Geldpolitik beizubehalten, die im Allgemeinen den USD unterstützt.
- Wachstumsbedenken: Zölle könnten auch das Wirtschaftswachstum verlangsamen und die Fed zu einer vorsichtigeren Haltung drängen, was den USD belasten könnte.
In Europa könnten potenzielle US-Zölle auf EU-Exporte den Euro negativ beeinflussen und Druck auf EUR/USD ausüben. Dennoch entstand Optimismus angesichts von Berichten über mögliche Fortschritte in Richtung eines Friedensabkommens zwischen Russland und der Ukraine, was den Märkten nach dem angespannten Treffen zwischen Präsident Trump und Zelenskyy in der vergangenen Woche etwas Erleichterung verschaffte.
Geldpolitik im Fokus
Die Fed hielt die Zinssätze bei 4,25%–4,50% während ihrer letzten Sitzung, wobei Vorsitzender Jerome Powell die starken wirtschaftlichen Fundamentaldaten der USA, stabile Inflation und einen angespannten Arbeitsmarkt betonte und signalisierte, dass es keine unmittelbare Absicht gibt, die Zinsen zu senken. Bedenken über handelsbedingte Inflation, die zukünftige politische Entscheidungen komplizieren könnte, bleiben bestehen.
Die Europäische Zentralbank (EZB) senkte ihre Leitzinsen um 25 Basispunkte, wie allgemein erwartet, und deutete an, dass weitere Lockerungen in Aussicht stehen könnten. Diese Entscheidung erfolgt vor dem Hintergrund zunehmender Unsicherheiten bezüglich der wirtschaftlichen Aussichten Europas, die durch eskalierende Handels Spannungen mit den USA und Pläne für erhebliche Militärausgaben angeheizt werden – Faktoren, die zu einem der entscheidendsten wirtschaftspolitischen Wendepunkte der Region in den letzten Jahrzehnten beitragen.
Darüber hinaus senkte die EZB ihre Wachstumsprognosen, was auf anhaltende Herausforderungen hinweist. Trotz der Anhebung ihrer Inflationsprognosen für dieses Jahr erwartet die Zentralbank, dass die Inflation stabilisiert und bis 2026 wieder auf ihr Zielniveau zurückkehrt.
Technischer Ausblick für EUR/USD
Derzeit hält sich EUR/USD bei täglichen Gewinnen um 1,0800, gerät jedoch unter Druck nach den früheren Höchstständen von 2025 im Bereich von 1,0850-1,0855.
Der unmittelbare Widerstand liegt bei 1,0853 (2025 Hoch vom 6. März). Ein Durchbruch über dieses Niveau könnte den Weg zu 1,0936 (Hoch von November 2024) ebnen, gefolgt von 1,0969 (23,6% Fibo des Verkaufsdrucks von September bis Januar).
Auf der Abwärtsseite liegt die Zwischenunterstützung bei den 100-Tage- und 55-Tage-SMAs bei 1,0516 und 1,0407, gefolgt vom Tiefststand vom 28. Februar bei 1,0359. Weiter unten sind wichtige Unterstützungsniveaus 1,0282 (Tief vom 10. Februar) und 1,0209 (Tief vom 3. Februar), wobei ein tieferer Rückgang möglicherweise das 2025 Tief bei 1,0176 (13. Januar) anvisiert.
Momentum-Indikatoren unterstützen die bullische Stimmung, da der Relative Strength Index (RSI) in den überkauften Bereich leicht über 71 eingetreten ist. Darüber hinaus hat der Average Directional Index (ADX) weiter zugelegt und nähert sich 18, was auf eine gewisse Stärkung des Trends hinweist.
EUR/USD Tageschart
Kurzfristige Überlegungen
Der kurzfristige Ausblick für EUR/USD bleibt eng mit den laufenden Entwicklungen in der Handelspolitik, den unterschiedlichen Ansätzen der Zentralbanken, dem Wirtschaftswachstum in der Eurozone und den sich entwickelnden politischen und wirtschaftlichen Szenarien in Deutschland verbunden.
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