Der EUR/USD konnte sich nach der Fed-bedingten Schwäche etwas erholen und notierte vor der US-Eröffnung am Donnerstag um die Marke von 1,0410. Am Mittwoch fiel das Währungspaar nach der Zinsentscheidung der US-Notenbank Fed auf ein Tagestief von 1,0343. Trotz einer Zinssenkung um 25 Basispunkte sorgte die restriktive Haltung der Fed für deutlichen Verkaufsdruck.
Ein überraschend straffer Ausblick trotz Zinssenkung
Die US-Notenbank erfüllte mit der Zinssenkung um 25 Basispunkte zwar die Markterwartungen, der begleitende Kommentar ließ jedoch aufhorchen. Die Fed stellte klar, dass im kommenden Jahr nur sehr wenige weitere Zinssenkungen geplant sind. Laut dem aktuellen Summary of Economic Projections (SEP) erwarten zehn der 17 stimmberechtigten Mitglieder lediglich zwei weitere Zinssenkungen für 2025, während drei Mitglieder nur mit einer weiteren Senkung rechnen.
Die Inflationsprognose bleibt ebenfalls verhalten: Die Rückkehr zur angestrebten 2%-Marke wird nach aktuellen Schätzungen erst 2027 erwartet. Fed-Chef Jerome Powell sprach von einer „knappen Entscheidung“, da einige Mitglieder sogar für eine Beibehaltung des aktuellen Zinssatzes gestimmt hatten.
Diese restriktive Kommunikation schickte die US-Börsen auf Talfahrt, was auch europäische Märkte belastete. Der S&P 500 verlor deutlich, während der Tech-Index Nasdaq noch stärkere Verluste verzeichnete.
Wirtschaftsdaten aus den USA und Europa im Fokus
Auch die aktuellen Konjunkturdaten aus Europa und den USA sorgten für Bewegung. In der Eurozone wurde der Leistungsbilanzüberschuss für Oktober mit nur 26 Milliarden Euro gemeldet und verfehlte damit die Erwartungen von 33,5 Milliarden Euro deutlich.
In den USA hingegen überraschte die Wirtschaft positiv. Die endgültige Schätzung des Bruttoinlandsprodukts (BIP) für das dritte Quartal wurde auf ein annualisiertes Wachstum von 3,1 % nach oben revidiert – deutlich über der vorherigen Schätzung von 2,8 %.
Auch der US-Arbeitsmarkt zeigte sich robust: Die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe fielen für die Woche bis zum 13. Dezember auf 220.000, deutlich weniger als die erwarteten 230.000 und weit unter den 242.000 der Vorwoche. Diese Zahlen bestätigten die Einschätzung der Fed, dass die US-Wirtschaft weiter auf einem soliden Fundament steht.
Technischer Ausblick für den EUR/USD
Nach dem jüngsten Kursrückgang scheint die aktuelle Erholung im EUR/USD eher eine technische Gegenbewegung als der Beginn eines neuen Aufwärtstrends zu sein. Die wichtigsten technischen Indikatoren zeigen weiterhin ein bärisches Bild.
Tageschart:
- Der EUR/USD handelt unter allen wichtigen gleitenden Durchschnitten (SMA 20, 100, 200).
- Der 20-Tage-SMA zeigt deutlich nach unten und notiert weit unter den längerfristigen gleitenden Durchschnitten – ein klares Zeichen für einen intakten Abwärtstrend.
- Die technischen Indikatoren wie der Relative-Stärke-Index (RSI) und der MACD liegen weiter im negativen Bereich und zeigen nur eine schwache Erholung.
4-Stunden-Chart:
- Die technische Erholung scheint ihren Höhepunkt erreicht zu haben, da wichtige Indikatoren bereits wieder an Schwung verlieren und unter ihren Mittellinien notieren.
- Der 20-SMA beschleunigte seine Abwärtsbewegung und liegt nun unter den 100- und 200-SMAs, was einen erneuten Rückgang in den kommenden Sitzungen wahrscheinlicher macht.
Wichtige Marken im Blick
Unterstützungen:
- 1,0375 – ein kurzfristiger Halt, der bisher gehalten hat.
- 1,0330 – ein entscheidendes Niveau, dessen Durchbruch weiteren Verkaufsdruck auslösen könnte.
- 1,0290 – ein mögliches Kursziel bei weiterer Schwäche.
Widerstände:
- 1,0440 – der erste signifikante Widerstand, den der EUR/USD überwinden muss.
- 1,0485 – der nächste Bereich, der einer Erholung im Weg steht.
- 1,0520 – ein potenzielles Erholungsziel bei einer nachhaltigen Aufwärtsbewegung.
Die jüngste Erholung des EUR/USD wirkt wie eine kurzfristige technische Korrektur, nicht wie eine Trendwende. Solange der Kurs unter 1,0440 bleibt, ist eine Fortsetzung des Abwärtstrends wahrscheinlich. Der robuste US-Arbeitsmarkt, das höhere BIP-Wachstum und die restriktive Fed-Politik sprechen weiterhin für einen starken US-Dollar. Rücksetzer bis in den Bereich von 1,0330 oder sogar darunter könnten daher in den kommenden Tagen nicht überraschen. Eine nachhaltige Trendwende ist frühestens oberhalb der 1,0520-Marke zu erwarten.
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