Die Rekordjagd im DAX geht weiter und die US-Notenbank lieferte gestern auch keinen Grund, der die gute Stimmung an der Börse trüben könnte. Zwar strich die Fed zwei Passagen zum Arbeitsmarkt und zur Inflation, was zunächst für Verwirrung sorgte. Doch Jerome Powell erklärte auf der Pressekonferenz, man habe das Statement lediglich straffen wollen. Eine Bedeutung hätte dies nicht. Damit sind aus technischer Sicht die 22.100 Punkte im DAX weiterhin möglich und der Aufwärtstrend intakt.

DeepSeek wurde auf der gestrigen Bilanzpressekonferenz von Tesla kein einziges Mal erwähnt, bei Meta dreimal und bei Microsoft fünfmal. Mark Zuckerberg bezeichnete es ebenso wie Microsoft-CEO Nadella als normal, dass sich Technologie weiterentwickelt. Während der Meta-Chef betonte, es sei noch zu früh, um zu sagen, ob man KI nun mit weniger Investitionen abbilden könne, betonte Nadella, dass Microsoft sich vorstellen könne, angesichts des technologischen Fortschritts stärker im Bereich der Inferenz tätig zu werden - eine Strategie, die bereits vor den DeepSeek-Ergebnissen verfolgt wurde. 

Inferenz bezeichnet die Phase, in der ein bereits trainiertes Modell wie DeepSeek oder ChatGPT auf neue Daten angewendet wird, um Vorhersagen oder Entscheidungen zu treffen. Nadella und Zuckerberg sehen es daher weiterhin als vorteilhaft an, über eine hohe Rechenleistung zu verfügen. Untermauert wird dieses Narrativ durch die Pläne von Softbank, 25 Milliarden Dollar in OpenAI zu investieren. Jetzt wird es spannend: OpenAI wird heute oder morgen sein neues o3 KI-Modell vorstellen. Dann wird die Öffentlichkeit sehen, wie DeepSeek im Vergleich zu o3 abschneidet.

Von der Europäischen Zentralbank wird heute eine weitere Leitzinssenkung um 25 Basispunkte erwartet, um das schwache Wachstum in der Eurozone zu stützen. Im weiteren Jahresverlauf dürften dieser noch zwei bis drei weitere Lockerungen folgen. Die Geldpolitik in der Eurozone steht weiterhin auf der Seite der Aktienbullen. Daran sollte sich auch nach der heutigen Sitzung nichts ändern.

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