Grundsätzlich sieht es für das Jahresendgeschäft an der Börse gut aus, doch es gibt ein großes Aber: Aus technischer Sicht ist ein Wochenschlusskurs deutlich über 19.300 Punkten notwendig, um im DAX den Startschuss für eine Weihnachtsrally zu geben. Mittel- bis langfristig wäre dann sogar Potenzial bis in die Region über 22.000 Zählern.  

Heute Morgen sieht es so aus, als ob dies gelingen könnte. Doch der Tag ist noch nicht zu Ende. Die feierliche Advents- und Weihnachtsstimmung sorgt in der Regel auch an der Börse für Kauflaune. In der Vergangenheit brachte Weihnachten dem DAX in zwei Dritteln der Jahre Kursgewinne, die im Schnitt über zwei Prozent lagen. 

In diesem Jahr wird das Umfeld von der Währungsseite begünstigt. Die anhaltende Abwertung des Euro in den vergangenen Wochen stützt den deutschen Aktienmarkt. Denn ein schwache Heimatwährung hilft den Unternehmen beim Export. Aktuell kostet der Euro nur noch 1,05 US-Dollar. Bei diesem Kurs, mehr als fünf Prozent niedriger als Ende September, ergeben sich zusätzliche Gewinne in Milliardenhöhe, nur weil die Unternehmen ihre im Dollarraum erzielten Erträge in Euro umrechnen und bilanzieren. 

Nach einer schwachen Berichtssaison wird der schwache Euro so die kommenden Quartalsbilanzen vor allem der Unternehmen mit hohen Umsatzanteilen in den USA verbessern. Das ist ein willkommener Ausgleich für die schwache Binnenkonjunktur und die Unsicherheiten durch China und Trump. Gerade aus diesen belastenden Gründen samt der Unsicherheit über den Ausgang der Neuwahlen könnte es aber auch sein, dass ein Monatsschluss über 19.300 Punkten nicht überzeugend gelingt. In diesem Fall wäre mit einer Fortsetzung der lethargischen Kursentwicklung der vergangenen Wochen zu rechnen. 

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