Der DAX sucht weiter vergeblich nach überzeugten Käufern, die den Index wieder nachhaltig über die 20.000er Marke befördern. Der bevorstehende Amtsantritt von Donald Trump stellt die Entschlossenheit der Anleger auf eine harte Probe.
Das zeigt sich auch an den Devisenmärkten. Der Euro nähert sich mit großen Schritten der Parität zum US-Dollar. Das stützt zwar einerseits den DAX, dessen Unternehmen auf den Export ins Ausland setzen. Schon jetzt schlummern in den Bilanzen der 40 größten börsennotierten Unternehmen Vorsteuergewinne in Milliardenhöhe, nur weil der Euro seit Herbst gegenüber dem US-Dollar um gut 10 Cent abgewertet hat. Der Verfall des Euro ist aber auch ein Symptom für den drohenden Handelskrieg, den Trump anzetteln könnte.
Historisch betrachtet geht Protektionismus mit einer höheren Volatilität an den Aktienmärkten und auch mit höheren Renditen einher. Der neue Präsident dürfte diese beiden Parameter genau im Auge behalten. Der stärkste Einbruch des Dow Jones seit Jahrzehnten und zehnjährige Renditen von über 4,5 Prozent sind ein klares Indiz dafür, dass die Wall Street nicht an allzu abrupten Veränderungen in der Handelspolitik mit dem Ausland interessiert ist.
Auch die US-Notenbank hat Trump kurz vor Weihnachten mit einer scharfen Korrektur ihres geldpolitischen Kurses die uneingeschränkte Unterstützung versagt. Die Finanzwelt ist also vorbereitet auf Donald Trump. Nun wartet man nur noch auf die ersten Schritte des neuen Präsidenten.
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