Die wenn auch nur kleine Korrektur im DAX war längst überfällig und ist nur gesund für den Markt. Die sonst übliche Rally vor der Fed-Sitzung ist diesmal ausgeblieben. Die Umsätze sind insgesamt niedriger als sonst. Die Anleger sind so kurz vor Weihnachten nicht mehr zu großen Experimenten bereit. 

Die jüngsten Konjunkturdaten aus den USA zeichnen ein uneinheitliches Bild. Starken Zahlen aus dem Einzelhandel steht ein überraschender Rückgang der Industrieproduktion gegenüber. Dennoch bleibt für die Fed heute Abend die Option einer Zinssenkung, garniert mit einem vorsichtigen Ausblick auf ein Jahr 2025, in dem es nur sehr wenige oder gar keine weiteren Leitzinssenkungen geben könnte. Die Anleger haben bereits begonnen, eine lange Zinspause von März bis Oktober einzupreisen. Daraus kann heute schnell eine noch längere Pause werden.

An der Wall Street wird die fehlende Marktbreite zu einem Problem. 80 Prozent der Aktien im S&P 500 sind im Dezember gefallen. Kapital wird umgeschichtet raus aus qualitativ hochwertigen Aktien hin zu spekulativen Aktien aus dem Nasdaq 100, deren Kurse bereits Höchststände erreicht haben. 

Auf der anderen Seite haben die Investoren damit begonnen, den Einfluss von Trump auf die Aktienkurse zu hinterfragen. Gerade der Optimismus über die Auswirkungen von Deregulierung und Steuersenkungen auf Wachstum und Inflation könnte fehl am Platz sein. Der Segen könnte zum Fluch werden, wenn die zehnjährigen Renditen bald bei fünf oder sechs Prozent liegen. Das ist kein unrealistisches Szenario, aber ein Schreckgespenst für alle Unternehmen, die stark von Fremdkapital abhängig sind. Das würde dann vor allem die Aktien treffen, die derzeit an der Nasdaq besonders stark steigen.

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