WTI fällt unter 69,00, weiterer Abwärtstrend durch stärkeren US-Dollar möglich
|- Der Preis für Rohöl der Sorte WTI in Dollar bewegt sich aufgrund des stärkeren US-Dollars auf einen Wochenrückgang zu.
- Die Rohölpreise haben zu kämpfen, da die Zentralbanken betonen, dass sie mit weiteren Zinssenkungen vorsichtig sein müssen.
- Die Analysten von J.P. Morgan gehen davon aus, dass das Ölangebot die Nachfrage im kommenden Jahr um 1,2 Millionen Barrel pro Tag übersteigen wird.
Der Preis für Rohöl der Sorte West Texas Intermediate (WTI) setzte seine Talfahrt zum fünften Mal in Folge fort und notierte am Freitag im asiatischen Handel bei 68,90 Dollar pro Barrel. Die in Dollar notierten Rohölpreise sind aufgrund des stärkeren US-Dollars (USD) auf dem Weg zu einem wöchentlichen Rückgang. Ein stärkerer US-Dollar macht Rohöl für Käufer in anderen Währungen teurer, was wiederum die Ölnachfrage dämpft.
Der US-Dollar-Index (DXY), der den Wert des US-Dollars gegenüber seinen sechs wichtigsten Gegenwährungen misst, notiert mit 108,50 auf dem höchsten Stand seit November 2022, nachdem die US-Notenbank (Fed) am Mittwoch die Zinsen um 25 Basispunkte (BP) gesenkt hatte. Die Zusammenfassung der Konjunkturprognosen der Fed ("Dot-Plot") zeigt, dass es bis 2025 nur noch zwei Zinssenkungen geben wird, während im September noch vier Zinssenkungen erwartet wurden.
Der Fed-Vorsitzende Jerome Powell betonte, dass man mit weiteren Zinssenkungen vorsichtig sein müsse, da die Inflation wahrscheinlich dauerhaft über dem 2%-Ziel der Notenbank liegen werde. Am Donnerstag behielt die Bank of Japan (BoJ) ihre ultraniedrigen Zinssätze bei, da die Zolldrohungen des designierten US-Präsidenten Donald Trump die exportorientierte japanische Wirtschaft bedrohen. Unterdessen beließ die Bank of England (BoE) ihre Zinssätze unverändert, da sich die Entscheidungsträger über die angemessene Reaktion auf die Verlangsamung des Wirtschaftswachstums in Großbritannien uneins sind.
Laut Reuters prognostizieren die Analysten von J.P. Morgan, dass das Ölangebot die Nachfrage um 1,2 Millionen Barrel pro Tag übersteigen wird. Für das kommende Jahr wird mit einem Überschuss auf dem Ölmarkt gerechnet, da die nachlassende Wirtschaftsaktivität und die schleppende chinesische Konjunktur das Wachstum der Rohölnachfrage weiter dämpfen werden.
Zudem haben die Maßnahmen zur Energiewende die Nachfrage in China erheblich beeinflusst. Am Donnerstag gab der staatliche Energieriese Sinopec bekannt, dass die Benzinnachfrage des Landes bis 2027 ihren Höhepunkt erreichen wird, da der Diesel- und Benzinverbrauch im größten Ölimporteur der Welt zurückgeht.
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