Soft, mittel, hart? - Commerzbank
|Die US-Wirtschaft könnte eine weiche, mittlere oder harte Landung erleben. Trotz der Abschwächung am Arbeitsmarkt gehen unsere Ökonomen weiterhin davon aus, dass die US-Wirtschaft eine Rezession vermeiden kann, auch wenn die Risiken natürlich gestiegen sind. Eine drohende harte Landung wäre der einzige Hauptgrund für die Fed, die Zinsen im September um 50 Basispunkte zu senken", so Antje Praefcke, Devisenanalystin bei der Commerzbank.
EUR/USD vorerst in Seitwärtsbewegung
„Im Moment sieht es nicht nach einer weichen, sondern nach einer mittleren Landung aus. Hier und da ein paar stärkere Effekte, aber alles in allem noch verkraftbar für die Wirtschaft. Die Konjunktur hat sich zwar abgekühlt, erweist sich aber als relativ widerstandsfähig, ebenso wie der Arbeitsmarkt. Gleichzeitig nähert sich die Inflation rasch dem Inflationsziel. Das erklärt auch, warum der Markt derzeit eine Zinssenkung von mehr als 25 Basispunkten im September für möglich hält, aber nicht voll auf 50 Basispunkte setzt.“
„Der Markt erwartet immer noch Zinssenkungen von etwa 100 Basispunkten bis zum Jahresende, da noch drei FOMC-Sitzungen ausstehen. Die Daten sind aber nicht so schlecht, dass die Fed die Zinsen im September überstürzt um 50 Basispunkte senken müsste. Vielmehr kann sie meines Erachtens in den kommenden Wochen und Monaten die Entwicklung der Inflation und vor allem des Arbeitsmarktes weiter beobachten und entsprechend reagieren, wenn es Anzeichen für eine stärkere Abschwächung am Arbeitsmarkt gibt, die aus ihrer Sicht eine Zinssenkung um 50 Basispunkte notwendig machen könnte“.
„Bis zur Fed-Sitzung am 18. September gibt es nur noch einen wichtigen Datenpunkt, der die Markterwartungen verändern könnte: die morgigen Inflationsdaten für August. Die monatlichen saisonbereinigten Veränderungsraten der Gesamt- und Kerninflation dürften zwischen 0,1 % und 0,2 % liegen und damit im Rahmen des Inflationsziels von 2 %. Um die Zinserwartungen weiter in die Höhe zu treiben, müssten die Inflationsdaten morgen deutlich überraschen. Daher dürfte sich der Markt schnell auf die EZB-Sitzung am Donnerstag konzentrieren und EUR/USD vorerst seitwärts tendieren“.
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