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EUR/USD tendiert schwächer, da der USD von strafferer Fed und Kapitalflüssen in sichere Häfen profitiert

  • Die EUR/USD-Paarung gibt am Donnerstag nach, da der Euro angesichts der sich verschlechternden Wachstumsaussichten schwächelt. 
  • Ein stärkerer US-Dollar beschleunigt seine Aufwärtsbewegung, da die Markterwartungen einer weiteren aggressiven Zinssenkung durch die Fed abnehmen. 
  • Angesichts der Verschärfung des Konflikts im Nahen Osten wird der USD durch Zuflüsse aus sicheren Häfen weiter gestärkt. 

Der EUR/USD-Kurs notiert am Donnerstag bei 1,1040 und damit leicht im Minus, da geopolitische Risiken die Nachfrage nach dem sicheren Hafen US-Dollar (USD) erhöhen, während der Euro (EUR) angesichts der düsteren Wirtschaftsaussichten für den alten Kontinent schwächelt. 

EUR/USD rutscht nach Fed-Zinserhöhung und Zuflüssen in den sicheren Hafen ab

Die EUR/USD-Paarung eröffnete den Donnerstag nach drei aufeinanderfolgenden Tagen mit Kursverlusten. Ein Euro kostet nun fast zwei Cent weniger als zu Wochenbeginn.

Der Euro gibt nach, nachdem die Inflationszahlen für September niedriger als erwartet ausgefallen sind und die offizielle Inflationsrate in der Eurozone auf 1,8% gefallen ist. Damit ist sie zum ersten Mal seit 39 Monaten unter das Ziel der Europäischen Zentralbank (EZB) von 2,0% gefallen. Diese Daten erhöhen die Wahrscheinlichkeit, dass die EZB die Zinsen aggressiver senken wird, was sich wiederum negativ auf den Euro auswirken würde, da es ausländische Kapitalzuflüsse abschrecken würde.  

In den USA hingegen nimmt die Markterwartung ab, dass die US-Notenbank (Fed) ihrer „Jumbo“-Senkung um 50 Basispunkte (0,50 %) im November eine weitere um den gleichen Betrag folgen lassen wird, was den US-Dollar stützt. 

Starke US-Arbeitsmarktdaten tragen zur Beruhigung der Anleger bei, dass die US-Wirtschaft keine harte Landung erleben wird. Die Zahl der offenen Stellen (JOLTS) stieg im August auf 8,04 Millionen, nachdem sie im Juli auf 7,71 Millionen revidiert worden war. Der ADP-Arbeitsmarktbericht - eine Schätzung des Beschäftigungswachstums in der Privatwirtschaft - lag im September mit 142.000 über dem Vormonatswert von 103.000 und über den Erwartungen von 120.000. Die Märkte warten nun auf den wichtigsten US-Arbeitsmarktbericht, die Nonfarm Payrolls (NFP), die am Freitag veröffentlicht werden.

Die zunehmenden geopolitischen Spannungen im Nahen Osten stützen weiterhin den US-Dollar, da der Greenback in Krisenzeiten als sicherer Hafen gilt, was die EUR/USD-Paarung weiter belastet. Israel hat seinen Mehrfrontenkrieg gegen den Iran und dessen Stellvertreter - die Hamas, die Hisbollah und die Huthis im Jemen - intensiviert. Nach der iranischen Bombardierung Israels am Dienstag wachsen die Befürchtungen, dass Israel mit gezielten Angriffen auf iranische Ölanlagen und möglicherweise sogar auf nukleare Entwicklungsstätten zurückschlagen könnte. 

Europa vor ungewisser Zukunft

Der Euro leidet unter den pessimistischen längerfristigen Aussichten für das Wirtschaftswachstum in Europa. Diese Sorgen wurden am Mittwoch in einer Rede des französischen Präsidenten Emmanuel Macron in Berlin deutlich. Macron warnte vor existenziellen Risiken für Europa, wenn es nicht in seine Zukunft investiere, um in einer sich schnell verändernden neuen Weltordnung unter der Führung der USA und Chinas wettbewerbsfähig zu bleiben. 

Europa stehe vor einem „existenziellen Risiko“, wenn es seine Investitionen in Innovation und künstliche Intelligenz (KI) nicht steigere, wenn es keine Zölle erhebe, um gleiche Wettbewerbsbedingungen gegenüber subventionierten Konkurrenten zu gewährleisten, wenn es seine komplexe Regulierung nicht vereinfache und wenn es die Mitgliedstaaten nicht auf den Kapitalmärkten und in der Regierungsführung integriere. Seine Rede griff die Vorschläge des ehemaligen italienischen Premierministers Mario Draghi in seinem jüngsten Bericht über die Wettbewerbsfähigkeit der EU auf, der in seinen Schlussfolgerungen ähnlich pessimistisch war. 

Technische Analyse: EUR/USD setzt Abwärtstrend innerhalb langfristiger Handelsspanne fort

Der EUR/USD setzt seinen Abwärtstrend innerhalb einer breiten mehrjährigen Handelsspanne fort, die durch eine obere Grenze bei etwa 1,1200 und eine untere Grenze bei etwa 1,0500 begrenzt wird. 

EUR/USD auf dem Tages-Chart 

Das Paar befindet sich auf allen wichtigen Zeitebenen (kurz-, mittel- und langfristig) in einem Seitwärtstrend. Da ein Grundsatz der technischen Analyse besagt, dass "der Trend Ihr Freund ist", stehen die Chancen gut, dass sich dieser Seitwärtstrend fortsetzt, was auf eine Verlängerung des aktuellen Abwärtstrends hindeutet.

Die Preise versuchen derzeit, unter die Unterstützung des roten 50-Tage-SMA (Simple Moving Average) bei 1,1044 zu fallen. Ein Schlusskurs unter dem 50-Tage-SMA würde eine weitere Schwäche bestätigen. Ein Schlusskurs unter der Trendlinie und dem Zwischentief vom 11. September bei 1,1002 wäre eine weitere bearishe Bestätigung. Das Abwärtsziel für den aktuellen Trend liegt bei 1,0875, dem 200-Tage-SMA, gefolgt von 1,0777 (Tief vom 1. August) und 1,0600 in einem besonders bearishen Szenario. 

Das Momentum, gemessen am Moving Average Convergence Divergence (MACD), ist relativ bärisch, da die blaue MACD-Linie unter die rote Signallinie gefallen ist, was ein weiterer Hinweis darauf ist, dass das Paar anfällig für weitere Schwäche sein könnte.

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