EUR: Märkte bewerten noch das französische Wahlergebnis - ING
|In Frankreich wurde ein Hung Parliament weitgehend erwartet, doch der überraschende Sieg der Linkskoalition könnte die Märkte im Vorfeld der Koalitionsgespräche beunruhigen. Der zweite Platz von Macrons Partei könnte jedoch für ein gewisses Gleichgewicht sorgen und die erneute Ausweitung der Spreads französischer Anleihen begrenzen. Der Euro (EUR) dürfte unserer Ansicht nach weiterhin zurückbleiben. In den USA stehen in dieser Woche der Bericht von Fed-Chef Powell und der Verbraucherpreisindex auf der Agenda, so Francesco Pesole, FX-Analyst bei ING.
Die Märkte scheinen sich mit der extremen Rechten wohler zu fühlen als mit der extremen Linken
"Die zweite Runde der Parlamentswahlen in Frankreich brachte ein überraschendes Ergebnis, ein Hung Parliament und zwei Hauptszenarien: schwierige Koalitionsgespräche oder eine Technokratenregierung. Die positive Marktreaktion nach dem ersten Wahlgang deutete darauf hin, dass die Investoren mit der extremen Rechten besser zurechtkamen als mit der extremen Linken, die als größere Gefahr für die ohnehin fragile Haushaltslage Frankreichs wahrgenommen wurde.
"Diese fiskalischen Bedenken sind wahrscheinlich der Grund dafür, dass der Euro rund 0,2% unter seinem Freitagsschlusskurs von 1,0820 notiert, nachdem er gestern Abend die Marke von 1,0800 getestet hatte. Aus Sicht der Devisenmärkte bleiben die Risiken für den Euro bestehen, und wir sehen die Gemeinschaftswährung weiterhin als wahrscheinlichen Nachzügler im G10-Raum in einem Umfeld, das prozyklische Währungen aufgrund schwächerer US-Daten weiterhin unterstützen könnte.
"Da in der Eurozone in dieser Woche keine marktbewegenden Daten veröffentlicht werden und die Europäische Zentralbank vor ihrer Sitzung am 18. Juli in eine Ruhephase eintritt, werden sich die Märkte in den kommenden Tagen auf die politischen Entwicklungen in Frankreich konzentrieren. Vor diesem Hintergrund gehen wir davon aus, dass der EUR/USD-Kurs unter 1,08 fallen könnte, bevor die makroökonomischen Entwicklungen in den USA die Oberhand gewinnen.
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