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Worauf die Märkte diese Woche blicken: Powell, Inflation, Konsumdaten und Trump im Fokus

  • Die Missachtung neuer Zollandrohungen durch die Märkte könnte sie einholen.
  • US-Inflationszahlen werden voraussichtlich hohe Volatilität auslösen.
  • Fed-Chef Jerome Powell tritt erstmals vor dem Kongress unter der neuen Regierung auf. 

US-Präsident Donald Trump bleibt ein Dauerthema in den Nachrichten – und das ist nur eine von vielen Unsicherheitsquellen für die Märkte. Nach der Einordnung der aktuellen Nonfarm Payrolls richtet sich der Blick der Anleger nun auf die anstehenden Inflationsdaten aus den USA. Zudem dürfte Fed-Chef Jerome Powell mit seinen Aussagen für Spannung sorgen, wenn er sich ausführlich den Fragen der Märkte stellt.

1) Neue Trump-Zölle setzen selbstzufriedene Märkte unter Druck

Was für einen Unterschied eine Woche machen kann. Während die Märkte in der vergangenen Woche mit Kurslücken auf die überraschenden Zollandrohungen von US-Präsident Donald Trump gegen Mexiko, Kanada und China reagierten, stehen sie nun vor der nächsten Eskalation: 25 % Zölle auf Stahl und Aluminium.

Doch selbst die Preise dieser Metalle blieben weitgehend unbewegt. Die Anleger scheinen die Schultern zu zucken und Trumps Ankündigungen als Bluff abzutun – ein riskantes Spiel.

Zwar wurden Zölle für die unmittelbaren Nachbarn der USA zunächst ausgesetzt, doch China erhielt einen pauschalen 10 %-Zoll auf alle Waren und konterte umgehend mit Vergeltungsmaßnahmen. Zudem könnte es für Kanada und Mexiko Anfang März ernst werden, wenn die vorläufige Ausnahme ausläuft.

Und das könnte erst der Anfang sein. Weitere Zölle stehen im Raum, und die Märkte dürften ihre derzeitige Gelassenheit wohl nicht ewig beibehalten. Gleichzeitig wissen viele Investoren, dass Trump starke Kursverluste fürchtet – ein massiver Einbruch an den Börsen könnte also durchaus eine Kehrtwende im Weißen Haus auslösen.

2) Fed-Chef Powell hat die Gelegenheit, auf Daten zu reagieren

Am Dienstag und Mittwoch ab 15:00 GMT richtet sich die Aufmerksamkeit der Märkte auf Fed-Chef Jerome Powell. Während viele Vertreter der US-Notenbank seit der Zinsentscheidung vom 29. Februar bereits in den Medien auftraten, hat sich Powell bisher zurückgehalten. Nun wird er sich vor zwei Ausschüssen des Kongresses ausführlichen Befragungen der Abgeordneten stellen.

Die Märkte werden genau beobachten, wie er auf die jüngsten Wirtschaftsdaten reagiert. Ist er zufrieden mit der gesunkenen Arbeitslosenquote von 4 %? Oder bereiten ihm die nachträglichen Korrekturen früherer Arbeitsmarktberichte Sorgen?

Auch seine Einschätzung zur Inflation wird von großer Bedeutung sein. Am ersten Tag der Anhörung wird Powell zunächst vorbereitete Bemerkungen abgeben – oft ein Auslöser für größere Marktbewegungen. Am Mittwoch könnte er dann direkt zur Veröffentlichung des Verbraucherpreisindex (CPI) befragt werden.

Sollte er steigende Preise als Risiko einstufen, könnte dies den US-Dollar stärken und gleichzeitig Gold sowie Aktien unter Druck setzen. Eine gelassenere Haltung würde hingegen das Gegenteil bewirken.

Zum jetzigen Zeitpunkt haben die Anleihemärkte eine Zinssenkung im März weitgehend ausgeschlossen. Daher dürften dovishe Äußerungen – die eine Lockerung der Geldpolitik in Aussicht stellen – einen stärkeren Einfluss haben als Signale, die für einen unveränderten Kurs sprechen.

3) Märkte erwarten Kerninflation mit Angst

Mittwoch, 13:30 GMT. Ist die zugrunde liegende Inflation wieder gestiegen? Das ist die Hauptsorge im Verbraucherpreisindex (CPI) Bericht für Januar. Der Kern-CPI stieg im Dezember nur um 0,2%, niedriger als die 0,3% in den Vormonaten. Es wird jedoch erwartet, dass dieses kritische Maß für Preissteigerungen nun 0,3% beträgt.

Die Fed konzentriert sich auf den Kern-CPI, der volatile Energie- und Lebensmittelpreise ausschließt, die auf den globalen Märkten festgelegt werden und schwer zu beeinflussen sind. Andere Maßnahmen werden jedoch stärker von den Kreditkosten beeinflusst. 

Der jüngste Nonfarm Payrolls (NFP) Bericht zeigte, dass nicht nur die Einstellungen in einem soliden Tempo fortgesetzt werden, sondern auch die Löhne steigen. Das impliziert höhere Dienstleistungskosten, die sich in der Kerninflation widerspiegeln würden. Ich vermute, dass der CPI-Bericht eine heißere als erwartete Inflation zeigen wird, was den US-Dollar stärkt und Gold und Aktien belastet. 

4) PPI im Fokus für Auswirkungen auf den bevorzugten Inflationsindikator der Fed

Donnerstag, 13:30 GMT. Die Preise an den Werkstoren sind nicht so wichtig wie die, die die Verbraucher zahlen – aber mit der wachsenden Sensibilität gegenüber der Inflation ist dieser Bericht ebenfalls von großer Bedeutung.

Die Veröffentlichung des Erzeugerpreisindex (PPI) hat auch eine andere Rolle: Sie hilft, die Erwartungen für die Personal Consumption Expenditure (PCE) Zahlen zu formen, die Ende des Monats veröffentlicht werden. Der PCE ist der bevorzugte Inflationsindikator der Fed, da er eine Methodik verwendet, die sich ändernde Verbraucherpräferenzen berücksichtigt. 

Im Dezember lag der Kern-PPI bei 3,5% im Jahresvergleich (YoY), ein Tempo, das die Fed-Beamten unruhig macht. Jeder Anstieg würde den US-Dollar unterstützen, während ein Rückgang ihn belasten würde.

5) Einzelhandelsumsätze mit leicht übertreffbaren Erwartungen

Freitag, 13:30 GMT. Unterschätzen Sie niemals die Stärke des US-Verbrauchers. Mit oder ohne Sonderverkäufe ist das Einkaufen in Amerika unermüdlich, und der Konsum macht etwa zwei Drittel der wirtschaftlichen Aktivität aus. 

Im Dezember hoben die Weihnachtseinkäufe die Schlagzeilenverkäufe um 0,4% und die Retail Sales Control Group – auch bekannt als "Kern des Kerns" – um satte 0,7% an.

Diesmal liegen die Erwartungen für die Schlagzeilenverkäufe bei -0,1%. Ich denke, das ist zu niedrig und könnte leicht übertroffen werden. Wenn ich recht habe, würde der US-Dollar steigen, während Gold und Aktien nachgeben würden. Wenn der Verbraucher überraschend eine Pause vom intensiven Einkaufen einlegt, könnte das Gegenteil passieren. 

Abschließende Gedanken

Wie immer können Trumps Zölle zu unterschiedlichen Zeiten kommen und die Märkte schockieren. Diese gleichen Märkte dienen jedoch als Kontrolle für den Präsidenten, da er seinen Erfolg an den Reaktionen des Aktienmarktes misst und möglicherweise zurückrudert, wenn sich Alarm verbreitet. 

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