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Analysen

Tech-Rally festigt 19.000er Unterstützung – Bitcoin braucht eine Abkühlung

Siemens und die Deutsche Telekom haben den DAX gestern mit einer Technologierally wieder komfortabel über die 19.000er Unterstützung katapultiert. Während die Telekom-Aktie auf den höchsten Stand seit fast 24 Jahren kletterte, durchbrach Siemens die alte Schallmauer aus dem Herbst 2000 und erreichte ein neues Rekordhoch. Damit hat sich auch das technische Bild für den Gesamtmarkt wieder verbessert. Die guten Ergebnisse der beiden Unternehmen kamen gerade noch rechtzeitig, als sich Ermüdungserscheinungen an der Wall Street einstellten. Eine Korrektur nach den starken Kursgewinnen in New York ist überfällig und wäre gesund.

Donald Trumps Unterstützung für Bitcoin war bisher nur rhetorisch, aber sowohl private als auch institutionelle Investoren stürzen sich jetzt auf die Kryptowährung und treiben den Kurs auf stolze 93.000 Dollar. Seit der Wahl ist Bitcoin um 35 Prozent gestiegen. Vor Trump war das Interesse bei Privatanlegern fast eingeschlafen, nun ist es explosionsartig zurückgekehrt. Das einst unglaublich klingende Kursziel von 100.000 Dollar ist in greifbare Nähe gerückt. 

Der Republikaner hat versprochen, ein Krypto-freundliches, regulatorisches Umfeld zu schaffen, eine strategische Reserve an Bitcoin zu kaufen und die USA zum globalen Krypto-Hub zu machen. Der einst skeptische Trump hat seine Meinung geändert, weil Unternehmen seinen Wahlkampf mit großen Spenden unterstützt haben. Für den Fall, dass die USA eine strategische Reserve anlegen, kursieren bereits Kursziele von 500.000 Dollar oder mehr. 

In diesem Fall würde der Druck auf andere Länder steigen, es ihnen gleichzutun. Es ist aber auch möglich, dass sich Trump zu Beginn seiner Präsidentschaft zunächst anderen Themen wie China und der Wirtschaftspolitik zuwendet. Ein Großteil der guten Nachrichten ist bereits in Bitcoin eingepreist. Was der Markt jetzt braucht, sind konkrete politische Schritte der Trump-Administration. Ansonsten ist wie bei vielen US-Aktien auch bei diesem "Trump-Trade" eine Abkühlung überfällig.

Trotz der geopolitischen Spannungen ist der Ölpreis seit Oktober um elf Prozent gefallen. Die chinesische Nachfrage wächst in diesem Jahr nur ein Zehntel so stark wie im Vorjahr. Dennoch drängen mehrere OPEC-Länder auf eine Rückkehr zu den alten Förderquoten, während Donald Trump mehr US-Territorium für Ölbohrungen freigeben will. Mehr Angebot, weniger Nachfrage: So kann der Ölpreis die weiterhin heikle geopolitische Lage im Nahen Osten ignorieren.

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